Abenteuer und Genuss
Ein romantisch prasselndes Lagerfeuer, rauchigen Geschmack auf der Zunge und das warme Licht der Flammen im Rund der Abenddämmerung – das weckt Gefühle und die Lust, draußen zu sein. Wer dann noch ein knuspriges Stockbrot auf dem Stecken hat, weiß, dass es kaum mehr Sinnliches
zum Glücklichsein braucht.
Die Autorin Susanne Fischer-Rizzi sieht da allerdings noch eine…mehrAbenteuer und Genuss
Ein romantisch prasselndes Lagerfeuer, rauchigen Geschmack auf der Zunge und das warme Licht der Flammen im Rund der Abenddämmerung – das weckt Gefühle und die Lust, draußen zu sein. Wer dann noch ein knuspriges Stockbrot auf dem Stecken hat, weiß, dass es kaum mehr Sinnliches zum Glücklichsein braucht.
Die Autorin Susanne Fischer-Rizzi sieht da allerdings noch eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten, das Hochgefühl am offenen Feuer noch zu steigern. Dabei geht sie durchaus sehr didaktisch vor, denn zunächst führt in das Abenteuer Draußen sein ein, weckt als die Lust, überhaupt im Freien, in der Natur so unterwegs zu sein, dass Kochen überhaupt erst einmal nötig wird, weil man eben gar im Augenblick gar nicht in die Häusliche Umgebung zurück kehrt.
Sie erläutert das Einrichten und die Funktion der Feuerstelle, beschreibt Holzarten und das Entfachen des Feuers und gibt Hinweise zu unterschiedlichen Kochgefäßen, -methoden und Offenem Feuer oder auf und in natürlichen Öfen. Wer mag, kann sogar einige Hilfsmittel zum Kochen selbst aus Naturmaterialien herstellen.
Dann folgen zahlreiche Rezepte von einfach bis schwierig wie das bekannte Bannock oder auch tibetische Momos. Manche Vorschläge für Feuergerichte sind dann aber doch entschieden zu aufwändig und gehören eher in die Gourmet-Küche, denn auf die in der Trekking- und Outdoorpraxis eher auf Minimalismus ausgerichtete Verköstigungsanforderung.
Wer soll die benötigten Zutaten je mitschleppen und wer hat so viel Erfahrung und Kenntnisse über die sicher gesunden und schmackhaften, aber im Draußenalltag doch nicht so leicht zu findenden Kräuter und Gewürze wie Bärklau- oder Sauerampferblätter, Kohldistel oder Gundelrebe beziehungsweise trägt gerne in seinem Rucksack Sesamöl, ätherisches Limettenöl und Balsamicoessig mit!? Dass das alles super schmecken würde oder schmeckt, ist nachvollziehbar. Doch eignen sich derartige Rezepte eher für einen mit einer ausreichenden Speisekammer in geringer Entfernung ausgestatteten Hausgarten mit kleiner Feuerstelle oder Grill.
Dennoch bietet das Buch eine ausreichende Anzahl gut umzusetzender und vermutlich sehr wohlschmeckender Rezepte für die ungewöhnliche Art des Kochens auf Offenem Feuer, welche auch mit geringer Ausrüstung, wenigen zur Verfügung stehenden Zutaten und mit ausreichend Abenteuerlust und Sinn für Gutes Essen einfach nachgekocht werden können und für einen unvergesslichen Geschmacksgenuss sorgen wie zum Beispiel Flammkuchen, Papadams (indisches Fladenbrot), Zwiebelsuppe, Berner Rösti, Eichelfladen mit Wildbeerenmus, Baba Ganoush (Auberginenpaste der Beduinen) oder Lachs vom Schneeschuhgrill.
Die mit vielen anregenden Farbaufnahmen illustrierten Rezepte werden unterfüttert mit Gedichten oder kurzen Feuergeschichten und so atmosphärisch in den Rahmen der Handlung eingebunden.
Ein starkes Buch für Outdoorfans mit der Bereitschaft, auch mal etwas mehr Aufwand zu betreiben, als es bei einer üblichen Trekkingtour oder einem Zeltcamping sinnvoll ist. Vielleicht lädt man einfach mal Freunde zu einem Abenteuer-Abend an einem nahegelegenen Fluss statt zum Grillen auf der Terasse ein und verschafft so allen Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis.
© 8/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.