Mit einer poetischen »Leichtigkeit des Seins« erfreut Jürgen Theobaldy die Lyrikliebhaber. In seinen neuen Gedichten, meist kaum mehr als fünf Zeilen lang, läßt die Meisterschaft dieses Dichters Gefühle und überraschende Einsichten aufleuchten, die klug zusammenklingen und sich im Nachdenken einprägen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nico Bleutge stellt den neuesten Band mit Gedichten von Jürgen Theobaldy vor. Ihm scheint, dass der Lyriker in diesen sehr kurzen, geradezu "haikuhaften" Versen die "Alltagsnähe" seiner frühen Gedichte wieder belebt, die dabei aber ein "entspannteres Formbewusstsein" aufweisen, wie er feststellt. "Kitsch", wie ihn der Titel fürchten lässt, hat der Rezensent zu seiner Erleichterung nicht gefunden. Sein Urteil bleibt aber zwiespältig, denn während er die Gedichte zu Kindheitserinnerungen ihrer "sensuellen Genauigkeit" wegen lobt, stören ihn an den politisch gefärbten Texten die "platten Gegensätze". Auch die Liebesgedichte vermögen ihn kaum je zu überzeugen, weil es Theobaldy darin "nur selten" gelinge, seine "Poetik des Augenblicks" nicht sofort in "Denkbilder" zu fixieren, wie Bleutge beklagt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Dass die Gedichte so unaufgeregt daherkommen, so wunderbar leicht und kunstvoll, ist auch das, was sie auszeichnet und bleibt Teil ihres Geheimnisses." (Neue Zürcher Zeitung)