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Im alten China wurden Perlen zunächst als Tributgut bestimmter Provinzen des Reiches zu Zeiten seiner mythischen Gründung thematisiert. Sie waren somit von Anbeginn an Zeugen der erfolgreichen Unterwerfung und Domestizierung des wilden - und in seiner Vielfalt zum Teil gefährlichen, zum Teil chronisch aufsässigen - Territoriums, auf dem sich die chinesischen Reiche im Laufe der Geschichte entfalteten. Aufgrund der ihnen zugeschriebenen wundersamen Kräfte versuchten die Menschen in der Folge, mithilfe von Perlen auch andere, schwer kontrollierbare Bereiche des menschlichen Daseins in den Griff…mehr

Produktbeschreibung
Im alten China wurden Perlen zunächst als Tributgut bestimmter Provinzen des Reiches zu Zeiten seiner mythischen Gründung thematisiert. Sie waren somit von Anbeginn an Zeugen der erfolgreichen Unterwerfung und Domestizierung des wilden - und in seiner Vielfalt zum Teil gefährlichen, zum Teil chronisch aufsässigen - Territoriums, auf dem sich die chinesischen Reiche im Laufe der Geschichte entfalteten. Aufgrund der ihnen zugeschriebenen wundersamen Kräfte versuchten die Menschen in der Folge, mithilfe von Perlen auch andere, schwer kontrollierbare Bereiche des menschlichen Daseins in den Griff zu bekommen. Doch ihre Versuche, zu den Unsterblichen aufzusteigen oder zumindest den Tod zu kontrollieren, waren nicht immer mit Erfolg gekrönt. Perlen entzogen sich, oftmals im entscheidenden Augenblick, ihren Besitzern: auch sie liebten offenbar ihre Freiheit. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben sie die chinesischen Literaten über Jahrhunderte hinweg fasziniert. Jiehua Cai konzentriert sich in Wilde Schönheiten im Wesentlichen auf die erzählende Literatur, von den Anfängen der Kaiserzeit bis zur frühen Song-Dynastie im 10. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei vor allem auf denjenigen Texten, welche maßgeblich auf die weitere Literaturproduktion Chinas wirkten. So bietet die Studie einen reichhaltigen Durchgang durch die Schätze der chinesischen Literatur, der möglichst viele Aspekte der sich an die Perlen angliedernden Motive, seien sie nun Haupt-, Neben- oder auch nur Rand-Motive, unter Beachtung ihrer "kategorialen Verwandtschaften" (lei ) erfasst und damit einen wesentlichen Beitrag zur Motivgeschichte der Perlen leistet.