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Geschichte wiederholt sich nicht. Oder doch?1992 ein blutiger Sprachenkrieg unter den Schlachtrufen "Für ein einheitliches Moldawien" am südlichen Rand der zerfallenen Sowjetunion. Fünfundzwanzig Jahre später der ukrainische Krieg unter der Forderung "Ukraine für die Ukrainer". Das Muster ist gleich, das Gift des Nationalismus, der ethnischen und der kulturellen Säuberungen, das in den durch den Zerfall der Sowjetunion frei gewordenen Vielvölkerraum nördlich des Schwarzen Meeres eindringt. Jefim Berschins Bericht lässt den transnistrisch-moldauischen Sprachenkrieg als Präzedenzfall einer…mehr

Produktbeschreibung
Geschichte wiederholt sich nicht. Oder doch?1992 ein blutiger Sprachenkrieg unter den Schlachtrufen "Für ein einheitliches Moldawien" am südlichen Rand der zerfallenen Sowjetunion. Fünfundzwanzig Jahre später der ukrainische Krieg unter der Forderung "Ukraine für die Ukrainer". Das Muster ist gleich, das Gift des Nationalismus, der ethnischen und der kulturellen Säuberungen, das in den durch den Zerfall der Sowjetunion frei gewordenen Vielvölkerraum nördlich des Schwarzen Meeres eindringt. Jefim Berschins Bericht lässt den transnistrisch-moldauischen Sprachenkrieg als Präzedenzfall einer Region erkennen, die sich nach dem Verfall der Sowjetunion heute wieder in das "Wilde Feld" zu verwandeln droht, das sie als ethnischer, kultureller und politischer Durchgangsraum über Jahrhunderte war. Was 1992 mit Transnistrien begann, sich mit Ossetien, Berg-Karabach und anderen Konflikten fortsetzte, steigert sich heute im ukrainischen Krieg. Wer die Geschichte dieses Raumes, die Triebkräfte seiner Konflikte, die Dimension des Kulturbruchs verstehen will, in das Völker am Ende der systemgeteilten Welt geschleudert wurden und immer noch werden, findet in Berschins Bericht ein bewegendes, höchst aktuelles Zeugnis.
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Autorenporträt
Jefim Berschin wurde am 16. Oktober 1951 in Tiraspol geboren, in der Stadt, die bereits seit einem Vierteljahrhundert die Hauptstadt der nicht anerkannten Transnistrischen Republik bildet. Mit achtzehn Jahren wurde er zum Wehrdienst eingezogen, nachdem er nicht mehr in seine Heimat zurückkehrte. 1979 schloss er sein Studium an der journalistischen Fakultät der staatlichen Moskauer Lomonossov Universtität ab, fuhr in den Norden des Landes, in die Stadt Syktyvkar, wo er als Korrespondent der Hauptzeitung der Republik Komi arbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Moskau wirkte er in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften mit. 1988 wurde er zu einem der Gründer und Leiter der in den Zeiten der Perestroika populären Wochenzeitung "Sowjet-Zirkus", in der es ihm gelang, die damals noch existente Zensur zu überwinden und erstmalig die zahlreichen Werke von sowjetischen Dissidenten und russischen Emigranten zu veröffentlichen. 1990 wirkte er an der Vorbereitung der Erstausgabe der ersten demokratischen russischen Wochenzeitung "Das demokratische Russland" mit. In den Jahren 1990 bis 1999 war Berschin einer der führenden Publizisten der "Literaturnaja Gazeta" (Literaturzeitung), wo er nicht nur für die Veröffentlichungen und Essays, sondern auch für die Kriegsberichterstattung der "Hotspots" der ehemaligen UdSSR verantwortlich zeichnete. Vor der Perestroika wurde das Dichtwerk Jefim Berschins aus Gründen der ideologischen und ästhetischen Zensur praktisch nicht veröffentlicht. Seine Gedichte erschienen zum ersten Mal 1988 in der Zeitschrift "Die Jugend". Seither wurden seine Gedichte, Prosa und Essays regelmäßig auf den Seiten der wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften Russlands gedruckt, übersetzt und auch im Ausland veröffentlicht. Er ist der Autor der Gedichtesammlungen "Der Schnee über Petschora", "Die Inseln", "Splitter", "Der Regenführer", "Die Metapher des Nichtseins", Der Romane "Geistesmasken" und "Assistent des Clowns", außerdem des erzählerisch-dokumentarischen Buches über den transnistrisch-moldawischen Krieg "Wildes Feld". Zusammen mit dem deutschen Schriftsteller Kai Ehlers wirkte Jefim Berschin an der Entstehung des historisch-philosophischen Buches "Russland-Herzschlag einer Weltmacht". Jefim Berschins Werke erschienen auf Russisch und als Übersetzungen in den USA, Deutschland, Schweiz, Israel, Argentinien, Rumänien und Mazedonien. Die Europäische Akademie für Sozialwissenschaften ehrte ihn mit der Friedrich-Schiller-Medaille.