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Von Wildnis spricht man, wenn es in einem Lebensraum kaum Eingriffe des Menschen gibt und eine natürlich ablaufende, gesetzmäßige Entwicklung stattfinden kann. Doch diese Grundeigenschaft von Natur ist in Städten kaum noch zu beobachten und zu erfahren. Wie kann dieses Defizit behoben werden? Kann und soll es in dicht besiedelten Räumen, wie zum Beispiel der Großstadt Frankfurt, überhaupt Wildnis geben? Das Buch beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja! . Es zeigt, was geschieht, wenn Pflege von ausgewählten Grünflächen zumindest für eine gewisse Zeit ausgesetzt oder auf ein Minimum…mehr

Produktbeschreibung
Von Wildnis spricht man, wenn es in einem Lebensraum kaum Eingriffe des Menschen gibt und eine natürlich ablaufende, gesetzmäßige Entwicklung stattfinden kann. Doch diese Grundeigenschaft von Natur ist in Städten kaum noch zu beobachten und zu erfahren. Wie kann dieses Defizit behoben werden? Kann und soll es in dicht besiedelten Räumen, wie zum Beispiel der Großstadt Frankfurt, überhaupt Wildnis geben? Das Buch beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja! . Es zeigt, was geschieht, wenn Pflege von ausgewählten Grünflächen zumindest für eine gewisse Zeit ausgesetzt oder auf ein Minimum beschränkt wird. Das ermöglicht den in der Stadt lebenden Menschen nicht nur die wichtige Naturerfahrung vor der Haustür, häufig erhöht sich dadurch außerdem die Artenvielfalt im städtischen Raum.

Das vorliegende Buch befasst sich mit Flächen, die sich für solche Entwicklungen der Stadtnatur eignen, und lenkt den Blick auch auf Wildniselemente , die wir manchmal mit Füßen treten und leicht übersehen. Oder aber auf Lebensräume, die jeder kennt, die aber in ihrer Bedeutung für die Stadtnatur meist unterschätzt werden, zum Beispiel Friedhöfe oder Flächen an der Autobahn. Schließlich werden zwei große Wildnisflächen in Frankfurt vorgestellt, der Nordpark Bonames und der Monte Scherbelino, sowie die dort über einen längeren Zeitraum beobachteten Veränderungen von Flora und Fauna.

285 farbige Abbildungen illustrieren die verschiedenen Themen und umfangreiche Listen der dokumentierten Arten sind im Anhang zusammengestellt.

Ziel des Buches ist es, bei allen Naturinteressierten und in der Stadtplanung Tätigen den Blick für diese wertvollen Flächen und ihre Entwicklung zu schärfen nicht zuletzt, um zu einer höheren Wertschätzung der Wildnis in der Stadt beizutragen und weitere Maßnahmen in diesem Sinne anzuregen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2022

Eine Stadt, wie sie im Buche steht

FRANKFURT Bücher über die Mainmetropole sind beliebt, und so hat es auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Neuerscheinungen gegeben, die sich mit der Geschichte, der Gegenwart und den vielen Eigenheiten der Stadt befassen. Auf dieser Seite stellen wir einige neue Bände vor. Es sind Bücher, die klüger machen, aber auch unterhalten, lohnende Lektüre für Frankfurt-Kenner und alle, die es werden wollen. Vielleicht finden einige der Werke ja sogar noch den Weg auf den Gabentisch.

Detailfreude

Kein Haus, kein Baum, kein Strauch entzieht sich dem "Malerischen Plan von Frankfurt am Main". Friedrich

Wilhelm Delkeskamp porträtierte die Stadt 1864 so, wie wir es heute von Google Street View kennen - die Freude am Detail ist unglaublich. Rolf-Barnim Foth hat dem vor 150 Jahren gestorbenen Maler eine Biographie gewidmet, unter deren 220 Bildern der erstmals in dieser Qualität vorliegende Frankfurt-Plan hervorsticht. trau.

"Der Meister der Panoramen - Friedrich Wilhelm Delkeskamp", Rolf-Barnim Foth,

Edition Kentavros, Hamburg. 2022. 310 Seiten, 39,80 Euro.

Herausragendes

So farblos, wie der schwarze Einband vermuten lässt, sind die in den Neunzigerjahren in Frankfurt entstandenen Gebäude gar nicht. Wilhelm Opatz hat für den fünften Band seines Architekturführers herausragende Beispiele wie Messeturm und Nationalbibliothek ausgewählt. Aber es sind auch weniger bekannte Bauten dabei, etwa die Villa Lunkewitz oder Wohnhäuser in Goldstein, alle hervorragend fotografiert. Verblüffend: Vorgestellt wird auch ein Denkmal. Und eine CD. mu.

"Architekturführer Frankfurt 1990-1999", Wilhelm Opatz (Hrsg.), Junius Verlag, Hamburg 2022. 208 Seiten, 44 Euro.

Zeitreise

Frankfurt, 1912. Fabiola von Weyrauch ist frisch promovierte Ärztin und interessiert sich für die Psychoanalyse Sigmund Freuds. Wie schön, dass ihr Zwillingsbruder Fabian, mit dem sie in einer Villa am Grüneburgweg zusammenlebt, sich von ihr entfernt. Da hat sie in der Lehranalyse etwas zu besprechen. Leider ist er einem Meisterfechter verfallen, der im Schumann-Theater auftritt und mehr über Gifte zu wissen scheint, als nottut. Ursula Neeb verknüpft ein erfundenes Geschwisterpaar mit einem wahren Kriminalfall und einer anregenden Reise ins Frankfurt des Kaiserreichs. balk.

"Weihrauch", Ursula Neeb,

Societäts-Verlag, Frankfurt 2022.

304 Seiten, 15 Euro.

Geheimnisvolles

Der geheimnisvolle Reiz sogenannter Lost Places ist in Frankfurt selten zu erfahren, die Abrissbirne ist oft schneller. Eine Ausnahme ist das alte Polizeipräsidium, das seit mehr als einem Jahrzehnt vor sich hin verfällt. Die Ästhetik dieses Zerfalls hat Ulrich Mattner in eindrucksvollen Fotos festgehalten. Er und die Autoren Fred Bauer, Andreas Gerlach und Christian Setzepfandt erzählen dazu Geschichten dieses Orts, die nicht nur von berühmten Kriminalfällen handeln. cfr.

"Lost Place - Das alte Polizeipräsidium Frankfurt",

Fred Bauer, Andreas Gerlach, Ulrich Mattner, Christian Setzepfandt,

Henrich Editionen, Frankfurt 2022. 120 Seiten, 22 Euro.

Bildermacher

Früher als Werbefotograf erfolgreich, hat sich der Frankfurter Uwe Behrendt seit einigen Jahren auf eine Fototechnik aus dem 19. Jahrhundert spezialisiert: die

Wet-Plate- oder Nassplattenfotografie. Mit einer alten Balgenkamera schafft er außergewöhnliche Porträts, die in unserer digitalen, optimierten Bilderwelt archaisch wirken, doch auf faszinierende Weise die Persönlichkeit der Porträtierten einfangen. Der bibliophile Band beinhaltet mehr als 50 dieser Bildwerke. cfr.

"Uwe Behrendt: Photokunst. Wet-Plate. Collodium Portraits", Selbstverlag, Frankfurt 2022, 122 Seiten.

Flughafen-Geheimnisse

Der Frankfurter Flughafen ist schneller wieder zum Leben erwacht, als man in der Pandemie zu hoffen gewagt hatte. Mit seinen Zehntausenden Beschäftigten ist er eine Stadt in der Stadt. Ulrike Corneliussen berichtet in diesem Buch, wie die Verkehrsregeln für Autos auf dem Vorfeld lauten, warum auch Füchse und Bienen zu den Mitarbeitern des Airports zählen, wie Luxusautos in Flugzeuge verladen werden und vieles mehr, was Reisende sonst nicht erfahren, wenn sie nur zum Gate zu ihrem Flieger hasten. mak.

"Ready for take-off", Ulrike Corneliussen, Societäts-Verlag,

Frankfurt 2022, 200 Seiten, 15 Euro.

Sehnsucht

Die Erinnerung sei das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können, sagt Jean Paul. So gesehen nimmt uns der Maler Carl Theodor Reiffenstein mit auf einen Spaziergang durch seinen Garten Eden - die Frankfurter Altstadt. Aus seinen Aquarellen spricht die Sehnsucht nach einer schon damals verschwindenden, von ihm als heil empfundenen Welt. Zur Ausstellung im Historischen Museum ist dieser Katalog erschienen. trau.

"Alles verschwindet! - Carl Theodor Reiffenstein (1820 bis 1893)", Jan Gerchow (Hrsg.), Henrich Editionen, Frankfurt 2022. 208 Seiten, 24,95 Euro.

Spurensuche

Der Platz an der Paulskirche war nicht immer so frei, wie wir ihn heute kennen. Bis 1952 stand dort die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Alte Börse. Für die kritische Rekonstruktion dieses Gebäudes plädiert die Architektin Anne Christin Scheiblauer. Sie hat sich deshalb auf Spurensuche begeben. Die Ergebnisse ihrer Recherchen finden sich in einem reich bebilderten Buch, in dem sie nicht nur auf die Geschichte eingeht, sondern auch Entwürfe für die Zukunft zeigt. mu.

"Paulskirche und Alte Börse in Frankfurt am Main",

Anne Christin Scheiblauer, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2022. 240 Seiten, 29,95 Euro.

Nachhaltig

Wer wissen möchte, wie ökologisch der Commerzbank-Turm ist, was es mit dem Verein "Solidarische Landwirtschaft" auf sich hat, was die Polytechnische Gesellschaft Gutes tut und wie segensreich Streuobstwiesen für die Natur sind, ist mit dieser Neuerscheinung bestens bedient. Gerda Kneifel führt ihre Leser durch das nachhaltige Frankfurt, was vor allem Neubürgern helfen dürfte, die zum Beispiel den alten Flughafen in Bonames noch nicht kennen, nicht die Altarme der Nidda und das Ökohaus am Westbahnhof. mak.

"Stadtwandeln. Das nachhaltige Frankfurt entdecken", Gerda Kneifel, Societäts-Verlag,

Frankfurt 2022, 180 Seiten, 16 Euro.

Naturphänomene

Es gibt sie: Orte, an denen sich die Natur fast frei entwickelt. Auch in der Großstadt. Die Senckenberg-Biologin Indra Starke-Ottich und der Botaniker Georg Zizka nennen es Wildnis, die es seit jeher im Biegwald oder im Sossenheimer Unterfeld zu entdecken gilt. Oder auch die "neue Wildnis", die es, ganz verblüffend, am Frankfurter Kreuz oder in Pflasterfugen gibt. Welche Vielfalt dort gedeiht, zeigen die Forscher anschaulich mit mehr als 200 Abbildungen mch.

"Wildnis in Frankfurt", Indra Starke-Ottich und Georg Zizka,

Senckenberg-Buch 87, Frankfurt 2022. 296 Seiten, 22,90 Euro.

Fußballhelden

Zu Weihnachten schickte Uwe Bein immer ein Geschenk. So war das, als man den Eintracht-Stars noch viel näher kommen konnte als heute. Bein war der beste Techniker des Landes und trotzdem nahbar, die Erinnerungen an Treffen mit ihm sind fest im Gedächtnis gespeichert. Wer sich an ihn und weitere Helden dauerhaft erinnern will, dem liefert Ulrich Müller-Braun nun 60 Legenden des Klubs, von Richard Kreß über Charly Körbel bis Sebastian Rode - und mit ihnen ein ganzes Buch voller Erinnerungen. ddt.

"Legenden der Eintracht", Ulrich Müller-Braun, Societäts-Verlag,

Frankfurt 2022. 208 Seiten, 18 Euro.

Freiheitsliebe

Die Paulskirche ist das Symbol des ersten gesamtdeutschen Parlaments, und sie wird auch 2023 wieder im Fokus stehen, wenn der 175. Jahrestag der Frankfurter Nationalversammlung gefeiert wird. Die Demokratiebewegung beschränkte sich jedoch nicht auf die im

Kirchenrund tagenden Abgeordneten, sondern erfasste die ganze Gesellschaft. Sabine Börchers ist den Spuren des Freiheitskampfes gefolgt und hat sie zu sieben Ausflugsrouten von der Wetterau über Untermain, Spessart, Bergstraße und Rheingau bis zum Taunus zusammengestellt. trau.

"Routen der Freiheit",

Sabine Börchers, Societäts-Verlag, Frankfurt 2022. 240 Seiten, 16 Euro.

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