Das Buch wählt einen neuen Zugang zur Person der Sophie von der Pfalz (1630-1714), indem es Biographie und Gedankenwelt der Kurfürstin anhand der von ihr wahrgenommenen, bewohnten und maßgeblich mitgestalteten Residenzen nachzeichnet. Ausgehend von den Hauptstationen ihres Lebens erscheinen Schloss- und Gartenanlagen als Dokumente sinnlicher Erfahrung und höfischen Selbstbewusstseins. Dabei steht Sophies Mäzenatentum in einer Spannung einerseits zu den welfischen Residenzen in Wolfenbüttel, Celle und Salzdahlum, andererseits zu Anlagen im Reich, in Italien, Frankreich und den Niederlanden, welche die Herzogin aus eigener Anschauung kannte und schätzte. Auf diese Weise belegen vor allem die Neubauten in Osnabrück, Hannover und Herrenhausen nicht nur höfische Mode im Europa der Frühen Neuzeit, sondern vor allem die Vorlieben einer Frau, die stets von einem Leben in selbst geschaffenen Paradiesen träumte.