Aurelia ist eine sympathische, bodenständige Frau mit zwei Töchtern. Sie leben in München, in einer kleinen Wohnung. Seit ihr Lebensgefährte Nic spurlos verschwunden ist, muss sich Aurelia alleine um den Lebensunterhalt kümmern.
In einem Bildband für Segler entdeckt sie den Hinweis: Wir sehen uns
dort.
"Dort" ist ein Hausboot in den Vier- und Marschlanden. Aurelia reist mit ihrer besten…mehrAurelia ist eine sympathische, bodenständige Frau mit zwei Töchtern. Sie leben in München, in einer kleinen Wohnung. Seit ihr Lebensgefährte Nic spurlos verschwunden ist, muss sich Aurelia alleine um den Lebensunterhalt kümmern.
In einem Bildband für Segler entdeckt sie den Hinweis: Wir sehen uns dort.
"Dort" ist ein Hausboot in den Vier- und Marschlanden. Aurelia reist mit ihrer besten Freundin nach Hamburg. Dort mietet sie sich ein Auto und macht sich auf die Suche nach dem mysteriösen Hausboot. Sie lernt den älteren Mann Torkhild Heitmann kennen. Er zeigt ihr den Weg. Aurelia betrachtet das etwas heruntergekommene Hausboot "Luna" und weiß sofort, dass sie dort leben möchte. Nur wenige Wochen später nennt sie das idyllisch gelegene Haus ihr Eigen.
Meine Meinung
Aurelia finde ich sehr mutig. Sie hat ihre Zelte in München abgebrochen und in den Vier- und Marschlanden einen Neuanfang gewagt. Beim Lesen spürt man den Zauber, welchen das Hausboot im Moorfleeter Yachthafen umgibt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, auf so einem Hausboot zu leben. Aurelia hatte in München als Floristin gearbeitet und in ihrer neuen Heimat sofort wieder einen Job bekommen. Die feinfühlige Frau kann die Auren von Menschen sehen, denen es schlecht geht. Sie verfügt über das Talent, für jedes Leid das passende Duftöl herzustellen.
Die Ungewissheit, was mit Nic passiert ist, lastet schwer auf ihr. Lebt er noch? Ist er verunglückt? Diese Fragen zermürben sie oft Abends, wenn sie allein bei einem Tee auf dem Sofa sitzt. Zwei Jahre ist es her, seit Nic zum Segeln ging und nicht mehr zurück kam. Zwei Jahre in denen Aurelia tapfer ihr Leben weiter geführt hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Ungewissheit noch schlimmer ist, als wenn man einen geliebten Menschen durch den Tod verliert.
Besonders gut gefällt mir, dass Aurelia sich in die Menschen einfühlen kann. Obwohl sie selber genug Probleme hat, interessiert sie sich stets für die Sorgen und Nöte anderer Menschen.
Aurelia findet in ihrer neuen Heimat schnell Anschluss. Sie hilft gerne und bekommt auch jede Menge Hilfe.
Der esoterische Touch in der Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Das Geheimnis um das Hausboot ist einfach nur märchenhaft; wenn auch etwas gruselig!
Ihre beiden Töchter Louisa, Molly und die Katze Momo haben auch keine Probleme sich einzuleben.
Als Aurelia eines Abends Besuch bekommt, weiß sie nicht, ob sie sich darüber freuen soll.
Fazit
Ich liebe Familiengeschichten! "Wildrosensommer" hat alles, was ein guter Roman braucht. Familiengeheimnisse, Trauer, Freud und Leid.
Die Umgebungsbeschreibungen haben mich in einen richtigen Rosengarten blicken lassen.
Ich saß Abends auf der Terrasse vom Hausboot und habe der untergehenden Sonne zugesehen. Natürlich bei einer leckeren Tasse Tee, bei der selten das Rosenaroma fehlte. Das Rauschen des Flusses und der Glitzer, den die Morgensonne darauf zauberte, machten aus einer Tasse Kaffee etwas ganz Besonderes.
Sehr gut gefielen mir die Titel jedes einzelnen Kapitels. Liebe ist ein Stoff, den die Natur gewebt und die Fantasie bestickt hat. (Seite 137)
Die Liebe- und Rosen nehmen einen großen Platz in der Geschichte ein. Nicht nur da! Auch das Leserherz schmachtet mit.
Ich schreibe das nicht nur einfach so! Ich würde wirklich auch gerne auf einem Hausboot leben. Das ist bestimmt dieser stimmigen Geschichte geschuldet, da ich vorher keinen Gedanken daran verschwendet habe. Gabriella Engelmann hat einen wunderbaren Schreibstil, der einem die herrlichsten Bilder vermittelt. Die Protagonisten kommen alle authentisch rüber. Die Umgebungsbeschreibungen animieren zum Koffer packen.
"Wildrosensommer" weckt Sehnsüchte und macht einem den Abschied verdammt schwer.
Ach, und ehe ich es vergesse! Aurelias beste Freundin Coco müsst ihr unbedingt kennen lernen.
Ich würde Coco mit samt dem Hausboot übernehmen. Diese Frau ist alles andere als scheintot! :-)))
Danke Gabriella Engelmann