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Der Bekanntheitsgrad von Sellars' 'anti-Cartesischer', naturalistischer Philosophie steht in einem erstaunlichen Missverhältnis zu ihrer Bedeutsamkeit. Sellars kritisierte die klassische These, dass unser Wissen von der Welt auf kausal 'gegebenen' Vorstellungsinhalten beruhen könnte. Dieser "Mythos des Gegebenen", ja der Begriff der mentalen Repräsentation selbst, stellt eine unzulässige Vereinfachung der Beziehung zwischen Ursachen und Inhalten dar. Die Inhaltlichkeit und Weltbezogenheit (Intentionalität) unseres Denkens leitet sich nach Sellars vielmehr aus der Inhaltlichkeit und…mehr

Produktbeschreibung
Der Bekanntheitsgrad von Sellars' 'anti-Cartesischer', naturalistischer Philosophie steht in einem erstaunlichen Missverhältnis zu ihrer Bedeutsamkeit. Sellars kritisierte die klassische These, dass unser Wissen von der Welt auf kausal 'gegebenen' Vorstellungsinhalten beruhen könnte. Dieser "Mythos des Gegebenen", ja der Begriff der mentalen Repräsentation selbst, stellt eine unzulässige Vereinfachung der Beziehung zwischen Ursachen und Inhalten dar. Die Inhaltlichkeit und Weltbezogenheit (Intentionalität) unseres Denkens leitet sich nach Sellars vielmehr aus der Inhaltlichkeit und Weltbezogenheit unseres Sprechens ab, und diese ist eine Sache der Funktion-der Funktion von phonetischen Objekten innerhalb der komplexen, selbst-modifizierenden Praxis einer Sprachgemeinschaft, die im Zuge wissenschaftlicher Forschung die kausale Interaktion mit ihrer Umwelt stets zu verbessern sucht. Das Anliegen des Buches ist es, eine einführende Orientierung zu Sellars' Naturalismus zu geben. Dabei werden die systematischen Grundlinien einfach und textnah nachgezeichnet und auch wenig bekannte Elemente des Ansatzes vorgestellt, wie etwa Sellars' nominalistische Prädikationstheorie und die prozess-ontologische Konzeption der Sinneseindrücke. Das Buch ist als Einstieg zu Sellars zu lesen, aber auch als Hintergrundinformation zur aktuellen Debatte um "folk psychology" bzw. "theory theory of mind", die ihre Sellarsschen Ursprünge weithin vergessen zu haben scheint.
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Autorenporträt
Johanna Seibt, Ph.D. (Univ. Pittsburgh, Doktorandin bei W. Sellars), Dr. phil. habil. (Univ. Konstanz), lehrte 1990-1999 an der University of Texas at Austin, USA, gegenwärtig Adjunct Professor der Universitäten Aarhus (Dänemark) und Konstanz. Zahlreiche internationale Veröffentlichungen zur analytischen Ontologie; in den USA als Sellars-Interpretin bekannt durch das Buch Properties As Processes: A Synoptic Study of W. Sellars' Nominalism (Ridgeview Publ. 1990).