Fast alle bekannten Auschwitz-Fotos stammen von Wilhelm Brasse. Wer ist dieser Mann, der für die Lagerleitung das Grauen fotografieren musste?
1940 wird Wilhelm Brasse, Sohn eines Österreichers und einer Polin, nach Auschwitz deportiert. In drei Monaten wird er tot sein, sagt man ihm. Als die Lagerleitung hört, dass er eine Ausbildung als Fotograf absolviert hat, lässt sie ihn im sogenannten Erkennungsdienst in Block 26 arbeiten. Angebote, sich der Wehrmacht anzuschließen, weist er zurück. In den nächsten Jahren muss er etwa 50.000 Fotos von Häftlingen machen. Entgegen den Anordnungen der Lagerleitung versucht Wilhelm Brasse ihnen Respekt und Mitgefühl zu zeigen und retuschiert oft aufwendig die Porträts. Zugleich versucht er sich mit seiner Arbeit, die ihm gewisse Privilegien verschafft, von dem Grauen ringsum abzuschotten. Vergeblich, denn bald muss er auch die barbarischen Versuche der Lagerärzte an Zwillingen und Frauen dokumentieren. Er schmuggelt Fotos hinaus und hat am Ende nur noch ein Ziel: die Vernichtung dieser Aufnahmen durch die fluchtbereiten SS-Männer zu verhindern.
Dieses Buch erzählt erstmals ausführlich Wilhelm Brasses Geschichte - die Geschichte eines Mannes, der überleben wollte, ohne sich gänzlich dem Terror anzupassen
1940 wird Wilhelm Brasse, Sohn eines Österreichers und einer Polin, nach Auschwitz deportiert. In drei Monaten wird er tot sein, sagt man ihm. Als die Lagerleitung hört, dass er eine Ausbildung als Fotograf absolviert hat, lässt sie ihn im sogenannten Erkennungsdienst in Block 26 arbeiten. Angebote, sich der Wehrmacht anzuschließen, weist er zurück. In den nächsten Jahren muss er etwa 50.000 Fotos von Häftlingen machen. Entgegen den Anordnungen der Lagerleitung versucht Wilhelm Brasse ihnen Respekt und Mitgefühl zu zeigen und retuschiert oft aufwendig die Porträts. Zugleich versucht er sich mit seiner Arbeit, die ihm gewisse Privilegien verschafft, von dem Grauen ringsum abzuschotten. Vergeblich, denn bald muss er auch die barbarischen Versuche der Lagerärzte an Zwillingen und Frauen dokumentieren. Er schmuggelt Fotos hinaus und hat am Ende nur noch ein Ziel: die Vernichtung dieser Aufnahmen durch die fluchtbereiten SS-Männer zu verhindern.
Dieses Buch erzählt erstmals ausführlich Wilhelm Brasses Geschichte - die Geschichte eines Mannes, der überleben wollte, ohne sich gänzlich dem Terror anzupassen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Sieglinde Geisel regt sich furchtbar auf über dieses Buch von Luca Crippa und Maurizio Onnis, das die beiden Autoren dem Auschwitz-Fotografen Wilhelm Brasse gewidmet haben. Die historische Figur Brasses, der versuchte seinen Mitgefangenen in Auschwitz vor seiner Kamera etwas Würde zu erhalten, kann das Buch zwar nicht beschädigen, wie Geisel versichert. Wenn Brasses Geschichte wie hier jedoch als "gut lesbarer" Roman erzählt wird, kommen der Rezensentin allerhand Zweifel. Was genau Brasse gedacht und gesehen hat, meint sie, können die Autoren schwerlich wissen, sie suggerieren es aber. Der Groschenheft-Stil des Textes scheint Geisel außerdem "unerträglich".
© Perlentaucher Medien GmbH
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