Zwischen 1955 und 1970 erschienen im Basler Verlag Helbing & Lichtenhahn 19 Bände der Studien zur Geschichte der Wissenschaften in Basel (siehe Gesamtverzeichnis In Kommission, Studien). Die Reihe wurde im Hinblick auf das 500-Jahr-Jubiläum der Universität Basel ins Leben gerufen und umfasste Arbeiten zur Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin, zu den Natur- und Geisteswissenschaften, Beiträge zur Universitäts- und Personengeschichte, auch Editionen von Briefen und anderen Quellen. Anknüpfend an die Tradition der "Jubiläumsreihe", aber von der Konzeption her breiter angelegt und offen für die vielfältigen wissenschaftlichen Bemühungen in Basel, erscheint im Verlag Schwabe · Basel, der die historisch-geisteswissenschaftliche Abteilung von Helbing & Lichtenhahn übernommen hat, eine Neue Folge der Studien zur Geschichte der Wissenschaften in Basel.
Diese soll neben Studien zur allgemeinen und besonderen Universitäts-, Fakultäts-und Fächergeschichte Arbeiten über wichtige, aber auch vergessene Persönlichkeiten und ihr Umfeld umfassen, über Forschungen, Erfolge, Misserfolge, Hintergründe und Nachwirkungen, die institutionelle Verankerung der Wissenschaften sowie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Die in der alten Reihe vernachlässigten Naturwissenschaften, gerade auch die ausseruniversitäre industrielle Forschung, der in Basel eine besondere Bedeutung zukommt, ebenso wie die zuvor überhaupt nicht berücksichtigten ökonomischen Wissenschaften sollen - nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine gebotene und gedeihliche Zusammenarbeit von Wirtschaft und Universität - historisch erforscht und situiert werden und so nicht nur einem besseren Verständnis der Vergangenheit dienen, sondern auf dessen Grundlage auch Elemente für die Bewältigung der forschungs- und wissenschaftspolitischen Erfordernisse der Zukunft erarbeiten.
Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Ein Universaltheologe des 19. Jahrhunderts
Wilhelm Martin Leberecht de Wette (1780-1849) gehört zu den bedeutendsten Theologen der Basler Universität im 19. Jahrhundert. Sein beruflicher Weg führte ihn über Weimar, Jena, Heidelberg und Berlin nach Basel, wohin er 1822 als Professor für praktische Theologie berufen worden war. Von Hause aus war er Alttestamentler und hatte 1805 mit seiner noch heute viel zitierten Doktorarbeit Furore gemacht. In ihr stellt er die These auf, dass sich das Deuteronomium von den anderen vier Büchern Mose unterscheide und als Werk eines anderen, viel jüngeren Verfassers, nicht auf Mose zurückzuführen sei. Er beschränkte sich jedoch nicht auf das Alte Testament, sondern steuerte zu allen Disziplinen der Theologie eine grosse Zahl gewichtiger Werke bei. In Basel verfasste er unter anderem Kommentare zu allen Büchern des Neuen Testaments, die im 19. Jahrhundert sehr bekannt waren und viel gelesen wurden. Er ist Autor auch zahlreicher namhafter Beiträge zur Dogmatik und edierte die Briefe Luthers. Der wissenschaftlich so erfolgreiche Mann, theologisch zwischen den Fronten stehend und stark umstritten, erwarb sich ebenfalls grosse Verdienste um die Universität Basel, die während der Wirren um die Trennung von Basel Stadt und Landschaft in ihrer Existenz bedroht war. Die in diesem Band versammelten Beiträge handeln von seinem Leben, seiner theologischen Arbeit sowie seinem Wirken als Romanautor.
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Diese soll neben Studien zur allgemeinen und besonderen Universitäts-, Fakultäts-und Fächergeschichte Arbeiten über wichtige, aber auch vergessene Persönlichkeiten und ihr Umfeld umfassen, über Forschungen, Erfolge, Misserfolge, Hintergründe und Nachwirkungen, die institutionelle Verankerung der Wissenschaften sowie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Die in der alten Reihe vernachlässigten Naturwissenschaften, gerade auch die ausseruniversitäre industrielle Forschung, der in Basel eine besondere Bedeutung zukommt, ebenso wie die zuvor überhaupt nicht berücksichtigten ökonomischen Wissenschaften sollen - nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine gebotene und gedeihliche Zusammenarbeit von Wirtschaft und Universität - historisch erforscht und situiert werden und so nicht nur einem besseren Verständnis der Vergangenheit dienen, sondern auf dessen Grundlage auch Elemente für die Bewältigung der forschungs- und wissenschaftspolitischen Erfordernisse der Zukunft erarbeiten.
Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Ein Universaltheologe des 19. Jahrhunderts
Wilhelm Martin Leberecht de Wette (1780-1849) gehört zu den bedeutendsten Theologen der Basler Universität im 19. Jahrhundert. Sein beruflicher Weg führte ihn über Weimar, Jena, Heidelberg und Berlin nach Basel, wohin er 1822 als Professor für praktische Theologie berufen worden war. Von Hause aus war er Alttestamentler und hatte 1805 mit seiner noch heute viel zitierten Doktorarbeit Furore gemacht. In ihr stellt er die These auf, dass sich das Deuteronomium von den anderen vier Büchern Mose unterscheide und als Werk eines anderen, viel jüngeren Verfassers, nicht auf Mose zurückzuführen sei. Er beschränkte sich jedoch nicht auf das Alte Testament, sondern steuerte zu allen Disziplinen der Theologie eine grosse Zahl gewichtiger Werke bei. In Basel verfasste er unter anderem Kommentare zu allen Büchern des Neuen Testaments, die im 19. Jahrhundert sehr bekannt waren und viel gelesen wurden. Er ist Autor auch zahlreicher namhafter Beiträge zur Dogmatik und edierte die Briefe Luthers. Der wissenschaftlich so erfolgreiche Mann, theologisch zwischen den Fronten stehend und stark umstritten, erwarb sich ebenfalls grosse Verdienste um die Universität Basel, die während der Wirren um die Trennung von Basel Stadt und Landschaft in ihrer Existenz bedroht war. Die in diesem Band versammelten Beiträge handeln von seinem Leben, seiner theologischen Arbeit sowie seinem Wirken als Romanautor.
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