Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus" erschien 1933 das erste Mal. Der Arzt, Psychoanalytiker und Sexualreformer Wilhelm Reich war bis dahin Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), wurde aber aufgrund genau dieses Buches aus der Partei ausgeschlossen. Denn er hatte es gewagt zu fragen, wie es denn sein konnte, dass die Massen dem Nationalsozialismus anstatt dem Kommunismus zum Sieg verholfen hatten. Die von Stalin gesteuerten Kommunisten verfolgten von nun Reich als "Renegaten", wo auch immer er im Exil auftauchte. 1946 veröffentlichte Reich eine Revision des Textes und erweiterte ihn erheblich. Welche Wandlungen hatte der Text erfahren? Was können wir aus den Änderungen, Auslassungen, Korrekturen und neu hinzugekommenen Gedanken heute lernen? Denn die Frage des Faschismus ist keineswegs eine historische Frage, sie ist so aktuell wie damals.
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