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Sie waren einander eng verbunden: die Bodes aus Braunschweig, die auf eine lange Ahnenreihe namhafter Gelehrter zurückblicken konnten, und die Rimpaus, innovative Landwirte mit Rittergütern in der Nähe von Halberstadt. Aber auch wenn es schien, als seien die beiden von Kindesbeinen an füreinander bestimmt gewesen, hat es lange gedauert, bis der aufstrebende Kunsthistoriker Wilhelm Bode (1845-1929), der zum Generaldirektor der Berliner Museen avancieren sollte (und 1914 geadelt wurde), und seine Cousine Marie Rimpau (1845-1885) einander das Jawort gaben. Denn der Widerstand der Familien gegen…mehr

Produktbeschreibung
Sie waren einander eng verbunden: die Bodes aus Braunschweig, die auf eine lange Ahnenreihe namhafter Gelehrter zurückblicken konnten, und die Rimpaus, innovative Landwirte mit Rittergütern in der Nähe von Halberstadt. Aber auch wenn es schien, als seien die beiden von Kindesbeinen an füreinander bestimmt gewesen, hat es lange gedauert, bis der aufstrebende Kunsthistoriker Wilhelm Bode (1845-1929), der zum Generaldirektor der Berliner Museen avancieren sollte (und 1914 geadelt wurde), und seine Cousine Marie Rimpau (1845-1885) einander das Jawort gaben. Denn der Widerstand der Familien gegen diese Verwandtenehe war groß.Birgit Jochens gibt anhand der überwiegend bisher unveröffentlichten Briefe und Familienchroniken von Wilhelm Bode und Marie Rimpau einen Einblick in die Lebenswelt großbürgerlicher Milieus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Briefwechsel gerät der weniger bekannte, der private Wilhelm Bode in den Blick. Wenn auch von der Museumsarbeit besessen, erweister sich darin als liebenswürdiger, mit Humor und Selbstironie begabter Familienmensch, der mit seinerproblematischen Befindlichkeit - mit Krankheit, überbordendem Selbstbewusstsein und Streitsucht - zu ringen hatte. DieBriefe Marie Rimpaus wiederum machen mit einer starken Frau bekannt, die im Zusammenleben mit ihrem »Bodo« undin der Teilhabe an seiner Arbeit Erfüllung fand.
Autorenporträt
Birgit Jochens, 1948 geboren, war nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen, dann wissenschaftliche Assistentin an der Freien Universität Berlin. Von 1990 bis 2013 leitete sie das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie verfasste zahlreiche Veröffentlichungen zur Regional- und Zeitgeschichte, darunter Deutsche Weihnacht: Ein Familienalbum 1900-1945 (Nicolai, 5. Auflage, 2006). Bei vbb erschienen ihre Titel Die Kantstraße. Vom preußischen Charlottenburg zur Berliner CITY WEST (2017) und Zwischen Ambition und Rebellion. Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen (2021).