Der seit 1793 in München ansässige Wilhelm von Kobell hat entscheidend zur Etablierung einer neuen Landschaftskunst und zu ihrer Fortführung durch die Münchner Schule beigetragen. In seinem umfangreichen uvre setzen die Aquarelle einen deutlichen Schwerpunkt. Angeregt durch die Kompositionen niederländischer Künstler des 17. Jahrhunderts entwickelte Kobell um 1800 das Konzept der so genannten Begegnungsbilder, in denen sich Figur und Landschaft gleichberechtigt gegenüberstehen. Die sich insbesondere durch ihr raffiniert nuanciertes Kolorit auszeichnenden Werke charakterisieren Kobell als einen der hervorragendsten Aquarellisten seiner Zeit. Der Katalogband stellt erstmals den kompletten Graphikbestand Wilhelm von Kobells im Museum Georg Schäfer vor. Ausgesuchte Reiter- und Jagddarstellungen offenbaren eindrucksvoll die lebenslange Begeisterung des Malers für Pferde sowie sein Interesse an der Wiedergabe farbenprächtiger Trachten und Uniformen. Einzelne Arbeiten von Kollegen und Schülern belegen seinen Einfluss auf die Münchner Künstlerschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.