Wenig ist bekannt über Wilhelm Werner (1898-1940), der in Nordheim am Main aufwuchs, 1919 mit der Diagnose 'Idiotie' in die Irrenanstalt Werneck kam und 1940 von dort in die Tötungsanstalt Pirna/Sonnenstein geschickt wurde. Aber es haben sich einzigartige Dokumente von seiner Hand erhalten, 44 Zeichnungen aus einem Heft, zwischen 1934 und 1938 entstanden, die sich mit seiner Zwangssterilisation auseinandersetzen. Seit ihrer ersten Ausstellung in der Heidelberger Sammlung Prinzhorn 2010 haben sie viele Menschen bewegt und staunen gemacht. Zum einen sind Zeichnungen von Anstaltsinsassen aus der Zeit des Nationalsozialismus äußerst selten, und als Reaktionen eines Betroffenen auf den verordneten chirurgischen Eingriff sind Werners Blätter einzigartig. Zum anderen verblüffen die figürlichen Darstellungen durch die fantasievolle Erfindung und die originelle Formensprache. Der Band präsentiert alle Blätter in Originalgröße.Mit Beiträgen des Kunsthistorikers Dr. Thomas Röske und der Medizinhistorikerin Dr. Maike Rotzoll.
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