Als erklärter Feind aller Entspannungsbemühungen war William S. Schlamm (1904-1978) eine Zeit lang der wohl umstrittenste und prominenteste Publizist Westdeutschlands. Nachdem er in den 1930er-Jahren noch eine pazifistisch-linksintellektuelle Haltung vertreten hatte, setzte mit der Emigration in die USA Schlamms ideologische Konversion zum Anhänger und Propagandisten eines militanten Antikommunismus ein. Susanne Peters verbindet in ihrem Buch auf Grundlage von bislang zum Teil unbearbeiteten Quellen Biographisches mit ideengeschichtlicher Analyse und liefert so einen Beitrag zur Pressegeschichte des 20. Jahrhunderts sowie zur Totalitarismusdebatte.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kurz und knapp erklärt der Rezensent: Das Buch lohnt die Lektüre. Über den erst kommunistisch, dann antikommunistisch entflammten wertkonservativen, von Springer hofierten Publizisten William S. Schlamm lernt Hanns Jürgen Küsters aus der Biografie von Susanne Peters so einiges, wie uns seine Besprechung lehrt, allerdings ohne dass Küsters allzu viele Worte über die Aufmachung des Buches oder über dessen Ton verrät. Detailreich ist es, schreibt Küsters, und eingeteilt in drei Abschnitte: Jugend und Exil, USA und Rückkehr nach Europa. Ach ja, über 2500 Fußnoten hat es.
© Perlentaucher Medien GmbH
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