Als zentrale Verbindungsachse vom Bahnhof zur Altstadt kommt der Augsburger Bahnhofstraße eine besondere Bedeutung für Verkehr und Versorgung zu. Eine Bedeutung, der ihre heutige Form nicht gerecht wird: Von der Altstadt durch stark befahrene Verkehrswege abgeschnitten, von den Fußgängern einseitig genutzt, lässt die Bahnhofstraße auch in ihrem Erscheinungsbild viele Wünsche offen. In diesem Band wird die Bahnhofstraße aus zwei Perspektiven betrachtet: Zunächst aus einer zeitgeschichtlichen, indem vor dem Hintergrund der Entstehung der Eisenbahn und der Stadtentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert die Geschichte der Bahnhofstraße seit ihren Anfängen beschrieben wird. Die Historie mündet in eine ausführliche Charakteristik ihrer heutigen Erscheinung. Der zweite Blickwinkel zeigt die Perspektive der Augsburger Bürger und ihre Einstellungen zu den wichtigsten Fragen der Bahnhofstraße heute: die Verkehrsgestaltung für Fußgänger, die Verkehrsberuhigungsfrage; die Wahrnehmung von Aufenthaltsqualität, Kriminalität und Gastronomie; Nutzungs- und Konsumverhalten sowie Gestaltungswünsche. Aktuelle Zukunftsplanungen zum Bahnhofsumfeld, etwa das Konzept Mobilitätsdrehscheibe und die Planungen zu Bahnhofsvorplatz und Bahnhofstraße, werden vorgestellt und vor dem Hintergrund historischer und sozialwissenschaftlicher Befunde bewertet. Mit diesem Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion soll zudem ein praktischer Nutzen auch für die Augsburger verbunden sein.