José Riço Direitinho - bekannt dafür, seine Leser in die magische Welt des portugiesischen Landes zu entführen, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint - hat seine neuen Erzählungen allesamt in Berlin geschrieben: Sie handeln von Begegnungen mit verzweifelt um Hoffnungen und Illusionen kämpfenden Menschen in den Städten Nordeuropas. Reykjavík, Tromsø, Stockholm, Kopenhagen, Helsinki, Berlin - das sind die Orte, an denen Direitinho Menschen begegnet, die auf die eine oder andere Weise nach dem imaginären Fenster suchen, aus dem sie in einen blauen Himmel springen können, um zu fliegen. Oft bleiben jedoch nur Verzweiflung, Drogen, Selbstmord. Sie alle leiden an einem existenziellen Schmerz, der einen körperlichen Schmerz sucht, um das oft namenlose Leiden ausdrücken zu können. Diese Erzählungen diagnostizieren seelische Obdachlosigkeit, die Suche nach unmöglicher Liebe, das Umherdriften in einer Wirklichkeit, die nur noch durch das immer wiederkehrende Wort »Einsamkeit« zubenennen ist.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Eine unheimliche, geheimnisvolle Atmosphäre herrscht nach Ansicht von Rezensent Thomas Laux in Jose Rico Direitinho zumeist in skandinavischen Küstenorten spielenden düsteren Stadtgeschichten. Die auftretenden Figuren, fast durchweg mit gebrochenen Biografien ausgestattet, scheinen Laux recht merkwürdig zu agieren. Auch bleiben sie für ihn weitgehend "schemenhaft". Ein oft variiertes Motiv sieht er in der Begegnung von Mann und Frau, wobei Direitinho gern mit den "surrealen Insignien des Traums" arbeite. Die andeutende Erzählweise des Autors unterstreicht für ihn den imaginären Charakter dieser Geschichten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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