Da ich schon immer sehr gerne Kleinstadt-Geschichten gemocht und besonders unter anderem "Virgin River" oder auch die "Green Valley"-Reihe sehr geliebt habe, habe ich mich schon sehr auf "Willow Springs - Feeling Home" von Mia Harper gefreut, denn auch hier wird eine schöne Geschichte mit
Kleinstadt-Atmosphäre beworben, die sehr vielversprechend auf mich gewirkt hat. Leider konnte die Geschichte…mehrDa ich schon immer sehr gerne Kleinstadt-Geschichten gemocht und besonders unter anderem "Virgin River" oder auch die "Green Valley"-Reihe sehr geliebt habe, habe ich mich schon sehr auf "Willow Springs - Feeling Home" von Mia Harper gefreut, denn auch hier wird eine schöne Geschichte mit Kleinstadt-Atmosphäre beworben, die sehr vielversprechend auf mich gewirkt hat. Leider konnte die Geschichte rund um Liz und Joe meine Erwartungen nicht erfüllen, sondern hat mich teilweise eher ratlos zurückgelassen, da für mich manches nicht glaubwürdig dargestellt wurde.
Auch wenn der Funke nicht gänzlich auf mich überspringen wollte, kann man dennoch sagen, dass Mia Harper definitiv schreiben kann, denn die Geschichte liest sich leicht und flüssig, besitzt eine gute Portion Humor und man lernt sympathische und interessante Charaktere kennen, die zum Großteil gut ausgearbeitet sind und perfekt in die Kleinstadt Willow Springs passen.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Liz und Joe. Liz hat lange Zeit als Köchin in San Francisco gearbeitet, ehe sie nach einem Unfall ihres geliebten Onkels nach Willow Springs zurückkehrt. Joe, der zuvor beim NYPD gearbeitet hat, ist dagegen nach dem tragischen Tod seines Cousins aus New York regelrecht geflohen und führt nun ein eher ruhigeres Polizistenleben in der Stadt. Beide finden sich von der ersten Begegnung an sehr interessant und lassen sich immer mehr auf kleinere Flirts ein, ehe sie sich zu einer Affäre entscheiden. Gleichzeitig lernt man auch noch Joes gesamte Familie in New York kennen, die sehr nach italienischer Tradition lebt und auf alte Werte bedacht ist. Auch Liz' Familie, besondere ihre Tante, aber auch ihre beiden besten Freunde Rob und CeeCee, kommen nicht zu kurz und somit erhält man einen guten Überblick über Willow Springs und dessen Einwohner.
So gut die Geschichte auch auf den ersten Blick sein mag, so hat mich die Geschichte teilweise doch ein bisschen enttäuscht zurückgelassen, da ich die Gefühle zwischen Liz und Joe nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Sie treffen sich, landen grundsätzlich sofort im Bett, sprechen nur wenig miteinander und auf einmal ist es die ganz große Liebe. So groß oder auch glaubwürdig kann diese Liebe oder auch Interesse aneinander nicht sein, wenn Joe auch nach mehreren Wochen noch nicht einmal weiß, dass Liz Vegetarierin ist, obwohl sie sogar in ihrem Restaurant immer wieder ihre vegetarischen Gerichte anpreist. Da man auch nur immer kleine Schnipsel aus Gesprächen erhält, die sich fast alle nur um die eigene Kindheit drehen, wirkt die Annährung der beiden für mich nicht immer authentisch und somit hatte ich große Probleme, mich mit ihnen als Paar anzufreunden. Hier hätte es tiefgründigere Gespräche oder auch den ein oder anderen romantischen Moment geben müssen, um die beiden glaubhafter zu präsentieren.
Ob und wie es in Willow Springs weitergehen wird, ist bislang nicht bekannt, allerdings sieht es sehr stark nach einer Fortsetzung aus, da die Geschichte mit einem doch recht bösen Cliffhanger endet, der jedoch direkt viele neue Möglichkeiten für einige Geschichten und Charaktere bietet.
Kurz gesagt: "Willow Springs - Feeling Home" ist insgesamte eine nette Kleinstadt-Geschichte, die mit tollen Bewohnern und viel Potential daher kommt, allerdings hätte die Geschichte auch noch gut und gerne ein paar Seiten mehr benötigt, damit manche Gefühle glaubwürdiger gewesen wären. Wer Kleinstadt-Geschichten mag, sollte trotz einiger Schwächen einen Blick in das Buch hineinwerfen.