Der erste Band der "Film Lektüren" ist "Paris,Texas" gewidmet, jenem Film, mit dem Wim Wenders 1984 in Cannes die Goldene Palme gewann und endgültig in den Olymp des internationalen Arthauskinos aufstieg. Es ist der Film, mit dem er, der zuvor in Amerika Gescheiterte, sich selbst und aller Welt bewies, dass er imstande war, einen Amerika-Film mit klar erkennbarer Wenders-Handschrift zu realisieren. Und schließlich ist es der Film, mit dem sein Schöpfer erstmals auch als Geschichtenerzähler triumphierte, der er so lange nicht hatte sein wollen. Subtiler als "Alice in den Städten", eigenständiger als "Der amerikanische Freund" und abgründiger als "Der Himmel über Berlin", ist "Paris, Texas" der wohl gelungenste Film des wichtigsten deutschen Regisseurs nach 1945.