Etliche Spielfilme von Wim Wenders kreisen insgeheim, in einer hermetischen Bildersprache, um Gestalten der antiken Mythologie. Der verkappte Held gleich dreier seiner Filme ist der trickreiche Hermes, der sich in unterschiedlicher Manier und Absicht als moderner 'Seelenführer' zu bewähren hat. Auch Heroen und Götter der »Odyssee« holt Wenders quasi vom Sockel, setzt sie als unsere Zeitgenossen in Szene und lässt sie mit unterschiedlichem Erfolg agieren. Zu bewundern ist eine künstlerisch eigensinnige, so ernste wie witzige »Arbeit am Mythos«, die Wenders seit Jahrzehnten quasi ohne öffentliche Resonanz durchgehalten hat.
»Das reich illustrierte und grafisch ansprechend gestaltete Buch von Horst Fleig geht einem ganz speziellen Aspekt von Wim Wenders' Werk nach: dem Fortleben oder auch der Transformation antiker Mythologeme bzw. mythologischer Gestalten in diesen Filmen.«
Thomas Rothschild, MEDIENwissenschaft, 1 (2006) 19991230
Thomas Rothschild, MEDIENwissenschaft, 1 (2006) 19991230