Wie kaum ein anderer Autor versteht es Barry Lopez dem Wunsch der Menschen nach einem Leben im Einklang mit der Natur, der Sehnsucht nach innerem Frieden und harmonischem Miteinander Ausdruck zu verleihen. Die Helden seiner Geschichten sind Suchende, oftmals im wörtlichen Sinne: Die Frau, die von Berufs wegen am Naturhistorischen Museum in New York mit untrüglichem Auge in Gesteinsformationen urzeitliche Vetrsteinerungen entdeckt. Sie ist keine Wissenschaftlerin, und doch sieht und findet sie mehr als ihre akademischen Kollegen. Der erfolgreiche Wissenschaftler mit Bilderbuchkarriere, ein Spezialist für exotische Pflanzen, der erkennen muss, dass ihm seine Frau und seine Tochter fremd geworden sind, und dem die einfachen Feldblumen vor seiner Haustür den Weg zurück zu seiner Familie weisen. Oder der Bruder, der seine Schwester sucht, einst das schwarze Schaf der Familie und jetzt eine berühmte Läuferin, die wie keine andere die Welt der Canyons kennt, Pfade entdeckt und Re likte der alten indianischen Kultur aufspürt an Orten, die für andere unerreichbar scheinen. Barry Lopez erzählt eindringlich und prägnant, seine Sprache ist präzise und ohne Schnörkel. Aber gerade diese Ökonomie des Erzählens macht den großen Reiz dieser Geschichten aus. Funkelnden Kristallen gleich reihen sie sich aneinander, einfach und klar und doch von einen magischen Zauber.