Mariasole kann es noch glauben. Die alleinerziehende Mutter hat tatsächlich mit ihrer Stimme einen Plattenvertrag ergattert, die sie nun für kurze Zeit von Capri nach Deutschland führt, um Aufnahmen zu machen. Das passt ihr ganz gut, denn sie hat im Sommer den deutschen Landwirt Niklas
kennengelernt, der zuvor mit ihrer Freundin Velia zusammen war. Nun zieht sie mit ihrem Sohn Alfio auf Niklas‘…mehrMariasole kann es noch glauben. Die alleinerziehende Mutter hat tatsächlich mit ihrer Stimme einen Plattenvertrag ergattert, die sie nun für kurze Zeit von Capri nach Deutschland führt, um Aufnahmen zu machen. Das passt ihr ganz gut, denn sie hat im Sommer den deutschen Landwirt Niklas kennengelernt, der zuvor mit ihrer Freundin Velia zusammen war. Nun zieht sie mit ihrem Sohn Alfio auf Niklas‘ Bauernhof in eine Ferienwohnung ein und kann die Bekanntschaft zu Niklas vertiefen, während sie sich in dessen bayerischer Heimat aufhält. Niklas‘ Familie lässt es sich nicht nehmen, es ihr so bequem wie möglich zu machen und so Mariasoles Herz erobern. Auch zwischen Niklas und ihr knistert es ganz gewaltig, doch dann meldet sich auf einmal Alfios leiblicher Vater Gerardo, der bislang seinen Sohn noch gar nicht kennt. Mariasole muss einige Entscheidungen treffen, aber vor allem will sie das Beste für ihren Sohn, der unter schlimmem Heimweh leidet. Da kommt das Angebot für Fotoaufnahmen auf Capri gerade recht. Ob Mariasole es in ihrer heimatlichen Umgebung gelingen wird, endlich ihr Leben in die Bahnen zu lenken, die sie sich wünscht?
Roberta Gregorio hat mit „Wintertage auf Capri“ einen Nachfolger zu „Sommertage auf Capri“ folgen lassen, der den Leser wieder mit liebgewonnenen Protagonisten zusammentreffen lässt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und gefühlvoll, die Autorin macht es dem Leser leicht, sich gleich wieder heimisch zu fühlen und den Entwicklungen zu folgen. Nachdem sich Ennio und Velia im letzten Band gefunden haben, liegt das Hauptaugenmerk diesmal auf dem Schicksal von Mariasole und ihrem kleinen Sohn Alfio. Der Start gibt einen kleinen Rückblick wieder, der im Laufe der Handlung noch ziemlich wichtig werden wird. Dann begleitet der Leser Mariasole und Alfio nach Deutschland, wo sie liebevoll aufgenommen werden und sich die Karriere der jungen Sängerin schnell positiv entwickelt und ihren Traum wahr werden lässt. Aber auch ihre Gefühlswelt wird gehörig durchgeschüttelt und verlangt von ihr tiefgreifende Entscheidungen, wie ihr Leben weiter verlaufen soll, als ihre Vergangenheit sie einholt. Gefühlvoll bringt die Autorin nicht nur das Leben einer alleinerziehenden Mutter an den Leser, sondern auch die Probleme, die damit verbunden sind. Ebenfalls lässt sie den Leser Weihnachten auf Capri verbringen und von der weltoffenen liebenswerten italienischen Art einfangen.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit Herz und Seele versehen. Sie bestechen durch glaubwürdige Ecken und Kanten, wodurch eine Nähe zum Leser hergestellt wird, der mit ihnen fiebert. Mariasole ist nach außen eine toughe Person, die alles unter Kontrolle hat. Sie ist herzlich, impulsiv, liebevoll und hilfsbereit. Aber in ihrem Inneren ist sie durchaus verletzlich und von Sorgen geplagt. Sie lebt ihren Traum als Sängerin, aber sie träumt auch von der Liebe. Niklas ist ein netter zurückhaltender Mann, der Angst davor hat, verletzt zu werden. Er muss über seinen Schatten springen, um endlich glücklich zu werden. Niklas‘ Oma Nina ist eine Frau mit Weisheit und Weitblick, sie sieht Dinge, die die anderen noch nicht einmal vermuten, aber sie hat fast immer recht. Aber auch Alfio, Ennio und Velia haben keine unerheblichen Rollen in dieser Handlung und machen sie rundum gelungen.
„Wintertage auf Capri“ ist (k)eine Fortsetzung von „Sommertage auf Capri“, angefüllt mit italienischem Flair, Herzschmerz und viel Gefühl. Ein schöner Roman, der im dunklen Winter den Sommer ein wenig zurückbringt und für gute Unterhaltung sorgt. Verdiente Leseempfehlung!