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»Wir wollen alles, und das ist nicht zu viel verlangt.« Cool, schlau, schön - das sind die neuen Feministinnen. Sie wollen alles: Kinder und Karriere, Intellekt und Sex, Verantwortung und Freiheit. Nicht die Männer sind ihre Feinde, sondern die ungerechten gesellschaftlichen Strukturen; und die gilt es zu bekämpfen - mit den Männern.

Produktbeschreibung
»Wir wollen alles, und das ist nicht zu viel verlangt.«
Cool, schlau, schön - das sind die neuen Feministinnen. Sie wollen alles: Kinder und Karriere, Intellekt und Sex, Verantwortung und Freiheit. Nicht die Männer sind ihre Feinde, sondern die ungerechten gesellschaftlichen Strukturen; und die gilt es zu bekämpfen - mit den Männern.
Autorenporträt
Haaf, Meredith§Meredith Haaf, geboren 1983 in München, Studium der Geschichte und Philosophie, Susanne Klingner, geboren 1978 in Berlin, Studium der Politik und der Journalistik und Barbara Streidl, geboren 1972 in München, Studium der Germanistik und Komparatistik, leben als freie Journalistinnen in München und sind seit Jahren begeisterte Feministinnen.

Klingner, Susanne§Susanne Klingner, geboren 1978 in Berlin, Studium der Politik und der Journalistik. Sie lebt als freie Journalistinnen in München und ist seit Jahren begeisterte Feministin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2008

Allerliebst
Der neue Feminismus ist mädchenhaft brav

Irgendwas stimmt an der Haltung nicht. Da gibt es zwei neue Bücher über Feminismus, und eines heißt "Neue deutsche Mädchen", das andere "Wir Alphamädchen". Wenn man nun aber weiß, dass die Autorinnen - das eine Buch haben zwei, das andere drei zusammen geschrieben - zwischen 25 und 36 Jahren alt sind, dann ahnt man, wie schwer es jeder von ihnen fallen muss, eine Frau zu sein. Alleine das Wort, scheint es, kommt ihnen unheimlich vor. Bedrohlich. Nun lässt es sich aber - als Frau - schlecht über Feminismus schreiben, ohne sich als Frau erkennen geben zu wollen. Gleiche Rechte, gleiche Bezahlung, andere Identifikationsfiguren als Alice Schwarzer: Wenn das 30-jährige Frauen fordern, die sich vorsichtshalber "Mädchen" nennen, hat das ungefähr dieselbe Wirkung, als würde man einen Räuber anflüstern, er möge doch bitte die Tasche wieder fallen lassen. Natürlich nur, wenn's keine Umstände macht.

Beide Bücher gehen sehr unterschiedlich an das Thema heran. In "Neue deutsche Mädchen" erzählen die Schriftstellerin Jana Hensel und ihre Lektorin und Freundin Elisabeth Raether Geschichten aus ihrem eigenen Leben. Hübsch geschrieben, nachdenklich im Ton, sehr um Genauigkeit bemüht, sagen sie aber leider überhaupt nichts aus, was über die jeweiligen Geschichten hinausginge. Jana Hensel zog mit ihren Eltern kurz vor der Geburt ihrer Schwester in ein Eigenheim mit Garten; Elisabeth Raether hatte mal was mit einem Christian, der dann auch etwas mit Daniela hatte, einer Freundin von ihr, die sie meist nur zum Mittagessen traf, weil der Gesprächsstoff nicht für einen ganzen Abend reichte. Ja nun. Mal scheint die Wintersonne in eine Berliner Altbauwohnung, dann ist es wieder Frühling in Paris, und würde nicht hinten extra draufstehen, dass es in diesem Buch darum geht, wie es ist, heute eine Frau zu sein, man würde doch tatsächlich denken, es ginge darum, wie es ist, heute Jana Hensel und ihre Freundin Elisabeth Raether zu sein.

Beim zweiten Buch kann man dagegen auf keiner Seite vergessen, dass es hier um "uns Frauen" geht. Dauernd fordern "wir Alphamädchen" etwas, sind "wir Feministinnen" gegen Schlankheitswahn und für Kondome, gegen Alice Schwarzer und für enthaarte Beine. Dieses "wir" nervt ungemein, auch wenn viele gute Gedanken in diesem Buch stecken, die sich allerdings zwischen verzichtbaren wissenschaftlichen Erhebungen und Prozentzahlen manchmal gut verstecken.

Sie haben ja recht, diese jungen Frauen, die Sache mit der Gleichberechtigung ist irgendwie auf halber Strecke stehengeblieben. Kein Grund zu flüstern.

JOHANNA ADORJÁN

Jana Hensel, Elisabeth Raether: "Neue deutsche Mädchen". Rowohlt-Verlag, 224 Seiten, 16,90 Euro

Meredith Haaf, Susanne Klingner, Barbara Streidl: "Wir Alphamädchen". Hoffmann und Campe, 256 Seiten, 19,95 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Eva Hermans realsatirischer Einsatz sei Dank, gibt es jetzt endlich wieder "einen frischen und überzeugten und ernsthaften Feminismus", der die alten und wesentlichen Fragen wie die nach Rollenverteilung und Einkommensunterschied, Pornografie, Orgasmus und sexueller Gewalt aufgreift, freut sich Rezensentin Hilal Sezgin. Die drei Journalistinnen Meredith Haaf, Susanne Klingner und Barbara Streidl tun dies in "Wir Alphamädchen" allerdings mit ein wenig zuviel Frische und zu wenig Ernsthaftigkeit und gänzlich ohne theoretischen Unterbau, findet Sezgin. Besonders angesichts der ein wenig naiven Sprache der Autorinnen mit all ihrem "cool" und "geil" schüttelt sie milde das Haupt. Zwar stellen die Autorinnen nicht zu knapp Forderungen, scheint ihr ganzes Buch doch aus Aufrufen zu bestehen, wasgo frau endlich tun oder lassen soll. Dabei sei dieser "Aktionismus" so fröhlich wie "gendertheoretisch unbeleckt", kritisiert Sezgin. Müssen sich die Autorinnen so dümmlich gebärden, wo sie doch so recht haben, wundert sich die vom Tonfall des Buches etwas befremdete Rezensentin. Dennoch, dass "Feminismus lebt", wie Sezgin resümiert, wird auch durch dieses Buch deutlich.

© Perlentaucher Medien GmbH