Wie in keiner anderen europäischen Stadt war um die Jahrhundertwende im Gefolge der Industrialisierung in Amsterdam ein jüdisches Proletariat entstanden. Die Amsterdamer Historikerin Selma Leydesdorff hat die Geschichte des jüdischen Proletariats in vielen Gesprächen mit Frauen und Männern erforscht, die im jüdischen Viertel gelebt hatten. Es ist ein Buch der Erinnerung, das vom Hunger, der Scham, der Solidarität, aber auch dem Vergessen und Verdrängen, der nostalgischen Verklärung handelt. In diesem Buch wird der Grundriß einer vergangenen Lebenswelt, einer heute unsichtbaren Stadt wieder erkennbar.