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Wege aus der Klimakrise Das Thema Klimawandel ist topaktuell und hochbrisant. Al Gore, der für sein Engagement im Klimaschutz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, ruft dazu auf, gemeinsam gegen die drohende Katastrophe anzugehen. Mit beeindruckenden Fotos, aussagekräftigen Grafiken und in einer klaren, eindringlichen Sprache benennt und erläutert der Umweltschützer konkrete Maßnahmem zur Entschärfung der Klimakrise. "Wir haben die Wahl" ist ein wichtiges, alarmierendes Buch, das nachhaltig für ein grundsätzliches Umdenken in Sachen Klimaschutz plädiert. Al Gore zeigt mit konkreten…mehr

Produktbeschreibung
Wege aus der Klimakrise
Das Thema Klimawandel ist topaktuell und hochbrisant. Al Gore, der für sein Engagement im Klimaschutz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, ruft dazu auf, gemeinsam gegen die drohende Katastrophe anzugehen. Mit beeindruckenden Fotos, aussagekräftigen Grafiken und in einer klaren, eindringlichen Sprache benennt und erläutert der Umweltschützer konkrete Maßnahmem zur Entschärfung der Klimakrise. "Wir haben die Wahl" ist ein wichtiges, alarmierendes Buch, das nachhaltig für ein grundsätzliches Umdenken in Sachen Klimaschutz plädiert.
Al Gore zeigt mit konkreten Vorschlägen und Maßnahmen in klarer, einfacher Sprache einen Weg aus der Klimakrise auf.
Autorenporträt
Al Gore war acht Jahre unter Bill Clinton Vizepräsident der USA. 2000 verlor er nur knapp und unter bis heute umstrittenen Umständen die Präsidentschaftswahlen gegen George W. Bush. Er ist als Direktor und Berater für verschiedene Unternehmen tätig, u.a. Google, Apple Computer, für den Satellitensender Current TV und für Generation Investment Management, ein Unternehmen für nachhaltiges, umweltverträgliches Investment. 1992, kurz vor seiner Wahl zum Vizepräsidenten, landete Gore mit "Wege zum Gleichgewicht" einen internationalen Öko-Bestseller. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Insider sagen ihm Ambitionen auf die Präsidentschaftskandidatur 2008 nach. 2007 erhielt Al Gore den Friedensnobelpreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2010

Visionäre in der Wirklichkeit
Die Öko-Mahner Al Gore und Nicholas Stern legen ihren Plan B im Kampf gegen die globale Klimakrise vor
Drei Jahre ist es her, dass der britische Forscher Nicholas Stern an die Öffentlichkeit trat und die gefühlte Temperatur auf dem Planeten schlagartig in die Höhe schnellen ließ. Zusammen mit Großbritanniens Ex-Premier Tony Blair veröffentlichte der Ökonom im Oktober 2006 seinen Stern-Report. Seine Botschaft alarmierte Regierungen überall auf der Welt. Denn erstmals hatte ein Wissenschaftler berechnet, was die Erderwärmung kostet. Hochkomplexe physikalische Prozesse und Prognosen flossen in eine einzige Zahl ein: 5,5 Billionen Euro.
Noch im gleichen Jahr schickte ein populärer Umweltmahner weitere Schockwellen um den Globus: Der frühere amerikanische Vizepräsident und Friedensnobelpreisträger Al Gore schloss die Arbeiten am Buch Eine unbequeme Wahrheit ab – der Vorlage für den gleichnamigen Dokumentarfilm. Die Simulation der Klimawirklichkeit verbreitete Angst und Schrecken weit über die USA hinaus. Gore rüttelte mit erschütternden Prognosen zu den ökologischen Folgen des Klimawandels auf: Fluten, Dürren und tödliche Hitzewellen von bislang unbekannten Ausmaßen seien durch Menschen verursachte Katastrophen, warnte Gore. Seine Botschaft an Washington und den Rest der Welt: Klimaschutz geht jeden an.
Nun kehrten beide Mahner fast zeitgleich zurück in die Buchläden. Noch einmal beschwören sie in neuen Büchern die nahende Frist, zeigen den Globus vor düsterem Hintergrund und schreiben über „Krisen” und „Gefahren”. Und doch ist einiges anders als in jenem Jahr 2006, als der Klimaschutz zur echten Weltpolitik wurde. Die Titel Wir haben die Wahl von Al Gore und Der Global Deal von Nicholas Stern sind keine Neuauflagen düsterer Manifeste. Beide Neuerscheinungen strahlen Hoffnung aus.
Einen „Plan zur Lösung der Klimakrise” verspricht Gore auf dem Cover und legt die Latte des Scheiterns hoch. Auch mit dem Weckruf zum Umdenken in seinem ersten Buch hatte er den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel beschworen. Doch am Ende blieb bei Lesern nicht viel mehr an Ratschlägen hängen als das Reduzieren von Hausmüll, Energiesparen und das Ausschalten der Stand-by-Taste. Nun also ein neuer Anlauf des Medienstars zur Rettung der Welt? Gore begegnet Skeptikern mit einem neuen Duktus. Er ersetzt prophetische Mahnungen durch einen sachlichen, politischen Stil. Gore schildert die technischen Möglichkeiten, wie dem Klimawandel beizukommen ist. Und er macht schon im Vorwort klar, dass er auch mit seinem Land, dem größten Klimasünder der Welt, hart ins Gericht geht und wo er im eigenen Land die Ursache der Blockade bei den internationalen Klimaverhandlungen sieht: Nicht beim mangelnden Wissen, sondern bei einer politischen Verweigerung. Denn die Leugnung des Klimawandels werde immer mehr zu einer ideologisch einigenden Klammer der rechten Republikaner.
Gore zeigt auf 400 großformatigen, mit Bildern, Grafiken und Wörtern dicht bedruckten Seiten, warum seine Adressaten künftig nicht mehr so viel Treibhausgase emittieren dürfen wie bisher. Gore will mit Wir haben die Wahl die breite Masse erreichen. Getreu seinem Credo, dass die Information weiter Bevölkerungsschichten Basis einer erfolgreichen Klimapolitik sein muss. Ob die Welt tatsächlich auf Kohle, Öl und Gas verzichten kann und dennoch nicht im Dunkeln sitzt? Gore weist akribisch nach, dass die Abkehr von herkömmlichen Energieträgern möglich ist. Doch Gore bleibt politisch, sein Buch will sich einmischen. Er kritisiert, dass Stromversorger den Wandel blockierten. Und er erklärt, wie Kalifornien mit Investitionen in Energieeffizienz Geld spart und erläutert zudem, wo die Schwachstellen erneuerbarer Energien und alternativer Technologien wie Elektromotoren für Autos noch immer liegen. Gore greift selbst das starke Bevölkerungswachstum als eines der größten Klimaprobleme auf, das viele andere Mahner und Politiker als Tabuthema unter den Tisch fallen lassen.
Für Gore liegt das größte Hindernis für eine erfolgreiche Bekämpfung des Klimawandels nicht in der Technik, sondern in den Köpfen der Politiker. Zum Umsteuern seien Investitionen, Entscheidungen und Gesetze nötig – von Staats wegen und vor allem in den USA. Nicht in der Bush-Ära, sondern schon in der Reagan-Präsidentschaft sieht Gore den wahren Grund für die Rückständigkeit seines Landes in grüner Politik. Wegen des Übels der verlorenen Jahre habe sein Land den Einstieg in die erneuerbaren Energien verschlafen und finanziere noch immer arabische Erdölstaaten, statt die eigene Kultur zu erneuern.
Auch Großbritanniens Klimagewissen Nicholas Stern nähert sich dem Kampf gegen den Klimawandel in seinem Buch Der Global Deal mit harter Kritik an der politischen Kaste. „Wenn die Erde eine Bank wäre, man hätte sie längst gerettet”, klagt der grauhaarige Professor mit der randlosen Brille. Stern weiß wie kaum ein anderer um die ökonomischen Risiken des Nichtstuns. Weltweit ließ sein Bericht von 2006 aufhorchen. Seit der ehemalige Chefökonom und Vizepräsident der Weltbank zum ersten Mal die wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels benannte, ist das Thema nicht mehr allein Sache von Umweltschützern, sondern steht auch auf der Agenda von Wirtschaft und Politik ganz weit oben.
Doch Stern fordert mehr. Er entwickelt eine Perspektive, wie die Weltwirtschaft umgebaut werden könnte, um den Kampf gegen den Klimawandel zu forcieren. Der Name des Buches ist angelehnt an den Begriff „New Deal”. Mit diesem Modell holte der damalige Präsident Roosevelt in den dreißiger Jahren die US-Wirtschaft aus der Depression. Am Beispiel Deutschlands, der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt, erklärt Stern, was möglich ist. Deutschland misst Stern wegen des technologischen Know-hows, des politischen Verständnisses für den Klimawandel und des vergleichsweise weit fortgeschrittenen Ausbaus erneuerbarer Energien eine Schlüsselrolle in der Klimadebatte zu. Deutschland könne zum Musterland für deren Einsatz werden: Schon in zehn Jahren könnte allein die Windkraft 25 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland abdecken, rechnet er vor.
Stern setzt der reichen und der armen Welt Klimaziele und stellt die „Leugner” an den Pranger. Der Professor der London School of Economics ermuntert in seinem Buch, individuell zu agieren und weiß doch: „Eine wirksame Reaktion erfordert internationale Zusammenarbeit beispiellosen Ausmaßes”, den globalen Pakt. Markus Balser
Al Gore: Wir haben die Wahl. Ein Plan zur Lösung der Klimakrise. Riemann Verlag, München 2009. 416 Seiten. 21,95 Euro.
Nicholas Stern: Der Global Deal. Wie wir dem Klimawandel begegnen und ein neues Zeitalter von Wachstum und Wohlstand schaffen. Verlag C.H. Beck, München 2009. 287 Seiten. 19,90 Euro.
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