Das Postulat der Unausweichbarkeit stereotypen Denkens führte innerhalb der Sozialpsychologie zu einer der intensivsten Auseinandersetzungen über die Kontrollierbarkeit automatischer Prozesse. Während für die meisten Forscher Zeit und kognitive Kapazität die conditiones sine qua non für die Kontrolle stereotypen Denkens sind, postuliert der Autor, daß chronische Fairneßziele bereits die "automatische" Aktivierung von Stereotypen hemmen können. In mehreren Studien sollte geprüft werden, ob Personen mit chronischen Fairneßzielen die Aktivierung stereotyper Inhalte stoppen können. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurden positive und negative Primingparadigmen verwendet. Es zeigte sich, daß Personen mit chronischen Fairneßzielen ihre Stereotypen außerhalb der bewußten Kontrolle, aber nicht außerhalb der bewußten Wahrnehmung hemmen können.