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Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie, bis 1974 noch ohne die Geburtshilfe im Namen, hat nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten rund 20 Prozent ihrer Mitglieder als "nichtarisch" bzw. "jüdisch" ausgegrenzt. "Wir können ihr Geschick nicht wenden", konstatierte der damalige Vorsitzende Walter Stoeckel auf dem 23. Kongress der DGG im Oktober 1933 in Berlin unter dem Beifall fast aller Anwesenden. Er begründete dies mit Hinweis auf eine "Härte", "die für die Gesundung des deutschen Volkes notwendig" geworden sei. Im vorliegenden Gedenkbuch sind erstmals die Namen der mindestens 160…mehr

Produktbeschreibung
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie, bis 1974 noch ohne die Geburtshilfe im Namen, hat nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten rund 20 Prozent ihrer Mitglieder als "nichtarisch" bzw. "jüdisch" ausgegrenzt. "Wir können ihr Geschick nicht wenden", konstatierte der damalige Vorsitzende Walter Stoeckel auf dem 23. Kongress der DGG im Oktober 1933 in Berlin unter dem Beifall fast aller Anwesenden. Er begründete dies mit Hinweis auf eine "Härte", "die für die Gesundung des deutschen Volkes notwendig" geworden sei. Im vorliegenden Gedenkbuch sind erstmals die Namen der mindestens 160 betroffenen Ärztinnen und Ärzte genannt, von denen knapp zwei Drittel ins Ausland flohen, neun in den Selbstmord getrieben und elf meist in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz ermordet wurden. Für die überwiegende Mehrzahl konnten die wichtigsten Eckdaten ihrer persönlichen, beruflichen und verfolgungsgeschichtlichen Biografie ermittelt werden. Zahlreiche etwas ausführlichereLebensdarstellungen setzen sehr unterschiedliche Schwerpunkte. So werden die wissenschaftlichen Leistungen der ausgegrenzten international renommierten Forscher skizziert, die - so sie fliehen konnten oder wollten - auch im Ausland meist erfolgreich blieben. Weniger gut vernetzten Vertriebenen gelang es oft nicht mehr, wieder Fuß zu fassen. Sie endeten in prekären Verhältnissen. Besonders erschütternd sind die Schicksale der in den Selbstmord getriebenen und im KZ ermordeten DGG-Mitglieder, die sich in einigen Details dokumentieren ließen.
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Autorenporträt
Dross, FritzProf. Dr. phil., Studium der Geschichte und Informationswissenschaft. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Forschungsschwerpunkte: Geschichte von Hospital, Krankenhaus und Gesundheitsversorgung (15.-19. Jh.) sowie Gynäkologie im Nationalsozialismus.

Frobenius, WolfgangPD Dr. med., Studium der Medizin. Ehem. Oberarzt an der Frauenklinik im Universitätsklinikum Erlangen. Freier Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Forschungsschwerpunkt in der Medizingeschichte: Frauenheilkunde im 19. und 20. Jahrhundert.

Thum, AndreasLehramtsstudium der Geschichte und Germanistik. Ehem. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg, nun am Stadtmuseum Erlangen. Forschungsschwerpunkte: Stadt und Medizin in Erlangen, Gynäkologie im 20. Jahrhundert.