Von Brechts"An die Nachgeborenen"bis zu Harold Pinters"American Football", von Hiroshima bis Nine-eleven: die Zeitstimmen der Dichter.
Lyrik und Politik: Das ist eine Beziehung, die so alt ist wie die Poesie. Nie war sie jedoch so intensiv und turbulent wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieter Lampings kundiger Streifzug durch die politische Lyrik zwischen Kriegsende und den Anschlägen vom 11. September 2001, von Bertolt Brecht über Pablo Neruda bis Joseph Brodsky und Harold Pinter, durchmisst die ganze Bandbreite der engagierten Poesie: vom Kommentar zur großen Politik über die Politisierung des Privaten bis zur grundsätzlichen Kritik.
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Lyrik und Politik: Das ist eine Beziehung, die so alt ist wie die Poesie. Nie war sie jedoch so intensiv und turbulent wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieter Lampings kundiger Streifzug durch die politische Lyrik zwischen Kriegsende und den Anschlägen vom 11. September 2001, von Bertolt Brecht über Pablo Neruda bis Joseph Brodsky und Harold Pinter, durchmisst die ganze Bandbreite der engagierten Poesie: vom Kommentar zur großen Politik über die Politisierung des Privaten bis zur grundsätzlichen Kritik.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.06.2008Gedichtsversessen
Die lyrische Mobilmachung nach dem Zweiten Weltkrieg wird wenig beachtet. Der Literaturwissenschaftler Dieter Lamping bietet jetzt einen konzentrierten Überblick, der die Zeitlosigkeit des Zeitgedichts beweist. Immer schon haben sich Dichter mit Staat und Gesellschaft befasst - huldigend im Herrscherlob, patriotischen Gesang oder Kriegslied, kritisch in Spottversen, Protestsongs oder engagierter Lyrik. Der theoretischen Geringschätzung von Sartre, Adorno oder Enzensberger zum Trotz verbindet Poesie und Politik nach 1945 eine vielgestaltige Liaison. Lamping konzentriert sich auf deutsche Gedichte und entwickelt griffige Kategorien. Hauptthemen der Nachkriegslyrik sind Holocaust, Gefangenschaft und Rückkehr. In der DDR prallt der Protest von Dissidenten wie Biermann, Kirsch und Kunert auf die Staatskunst Bechers und Brechts. In der Bundesrepublik wird die Lyrik etwas langsamer politisch. Die sozialen Bewegungen um 1968 und um 1980 sowie die politische Poesie des Unpolitischen und Privaten bilden weitere Schwerpunkte in dieser prägnanten und klugen Darstellung. (Dieter Lamping: "Wir leben in einer politischen Welt". Lyrik und Politik seit 1945. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008. 144 S., br., 14,90 [Euro].) kos
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die lyrische Mobilmachung nach dem Zweiten Weltkrieg wird wenig beachtet. Der Literaturwissenschaftler Dieter Lamping bietet jetzt einen konzentrierten Überblick, der die Zeitlosigkeit des Zeitgedichts beweist. Immer schon haben sich Dichter mit Staat und Gesellschaft befasst - huldigend im Herrscherlob, patriotischen Gesang oder Kriegslied, kritisch in Spottversen, Protestsongs oder engagierter Lyrik. Der theoretischen Geringschätzung von Sartre, Adorno oder Enzensberger zum Trotz verbindet Poesie und Politik nach 1945 eine vielgestaltige Liaison. Lamping konzentriert sich auf deutsche Gedichte und entwickelt griffige Kategorien. Hauptthemen der Nachkriegslyrik sind Holocaust, Gefangenschaft und Rückkehr. In der DDR prallt der Protest von Dissidenten wie Biermann, Kirsch und Kunert auf die Staatskunst Bechers und Brechts. In der Bundesrepublik wird die Lyrik etwas langsamer politisch. Die sozialen Bewegungen um 1968 und um 1980 sowie die politische Poesie des Unpolitischen und Privaten bilden weitere Schwerpunkte in dieser prägnanten und klugen Darstellung. (Dieter Lamping: "Wir leben in einer politischen Welt". Lyrik und Politik seit 1945. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008. 144 S., br., 14,90 [Euro].) kos
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