Shabi beschreibt das konfliktträchtige Verhältnis zwischen europäisch- und arabischstämmigen Juden, das Israel seit seiner Gründung prägt. Ungewöhn - liche Einblicke in eine komplexe, ja zum Zerreißen gespannte Gesellschaft. Rachel Shabi beschreibt eine hierzulande kaum wahrgenommene Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft: die zwischen aschkenasischen Juden, deren Familien vor allem aus Europa stammen, und orientalischen Juden, auch Mizrahim genannt, die ihre Wurzeln in arabischen Ländern des Nahen Ostens haben. Shabi, die selbst aus einer Familie irakischer Juden kommt, erforscht die Geschichte dieser belasteten Be ziehung und verfolgt sie bis in die Anfänge des neu gegründeten Staates Israel zurück. In einer Gesellschaft, die sich unbedingt mit Europa identifizieren wollte, galten Einwanderer, die Arabisch sprachen und nahöstliche Gebräuche pflegten, als zweitklassig. Sechzig Jahre später sind Mizrahim, die immerhin fast die Hälfte der israelischen Bevölkerung ausmachen, nach wie vor deutlich weniger erfolgreich als Aschkena sim, ihr Ausbildungsniveau ist häufig niedriger, ihre Wohnsituation ist schlechter, und sie werden für ihren Akzent, ihre Vorlieben und Lebensstile verspottet oder gar verachtet.