Seit dreißig Jahren lebt Norman Manea im Exil. Der Autor aus Rumänien ist ein großer Zeitzeuge von faschistischer und kommunistischer Diktatur. "Die Sprache ist die Plazenta des Schriftstellers, dieses Exilanten par excellence", sagt Manea. Die Widersprüche eines Lebens zwischen Ost und West und die Frage nach der jüdischen Identität hat er nicht nur in seinem literarischen Werk behandelt, er hat sie auch fortlaufend essayistisch kommentiert. Am Beispiel seiner eigenen Erfahrungen und der Auseinandersetzung mit Werken anderer Autoren beschreibt er den Zusammenhang von Exil, Sprache und Schreiben.…mehr
Seit dreißig Jahren lebt Norman Manea im Exil. Der Autor aus Rumänien ist ein großer Zeitzeuge von faschistischer und kommunistischer Diktatur. "Die Sprache ist die Plazenta des Schriftstellers, dieses Exilanten par excellence", sagt Manea. Die Widersprüche eines Lebens zwischen Ost und West und die Frage nach der jüdischen Identität hat er nicht nur in seinem literarischen Werk behandelt, er hat sie auch fortlaufend essayistisch kommentiert. Am Beispiel seiner eigenen Erfahrungen und der Auseinandersetzung mit Werken anderer Autoren beschreibt er den Zusammenhang von Exil, Sprache und Schreiben.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Norman Manea, 1936 in der Bukowina geboren, wurde 1941 mit seiner Familie in ein Konzentrationslager in der Ukraine deportiert. Er überlebte die Gefangenschaft und war seit 1974 als freier Schriftsteller in Bukarest tätig. Seit 1986 lebt er in New York und lehrt dort als Professor für Europäische Kulturstudien am Bard College. Bei Hanser erschienen Der schwarze Briefumschlag (Roman, 1995), Über Clowns (Essays, 1998), Die Rückkehr des Hooligan (Ein Selbstporträt, 2004), Oktober, acht Uhr (Erzählungen, 2007), Die Höhle (Roman, 2012), Wir sind alle im Exil (Essays, 2015) und Der Schatten im Exil (Roman, 2023). 2011 wurde Manea mit dem Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund ausgezeichnet, 2016 mit dem renommierten FIL-Preis.
Georg Aescht wurde 1953 in Zeiden/Siebenbürgen geboren, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Klausenburg/Cluj. Nach seiner Tätigkeit als Lehrer an einem deutschsprachigen Gymnasium, wanderte er 1984 nach West-Deutschland aus. Seit 1991 arbeitet er als Redakteur bei der Bonner Stiftung Ostdeutscher Kulturrat. Neben seiner feuilletonistisch-publizistischen Tätigkeit hat er Bücher von Banciu, Norman Manea, Naum, Papilian und Mihail Sebastian aus dem Rumänischen bzw. Französischen übersetzt und war als Herausgeber tätig. Für seine Übersetzung von Liviu Rebreanus Roman Der Wald der Gehenkten stand er 2018 auf der Shortlist für den Leipziger Buchpreis.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Was es bedeutet, fremd zu sein, eine für Mara Delius aktuelle Frage, lässt sich laut Rezensentin gut in Norman Maneas Essays nachlesen. In der Tradition von Kafka und Camus, erklärt sie, geht der 1941 aus der Ukraine deportierte und 1986 aus Rumänien nach Deutschland, Frankreich und in die USA exilierte Autor den ästhetischen Weg zu einer Beantwortung der Frage und eröffnet der Leserin das Begriffsfeld "Exil" anhand von Texten über Begegnungen (mit dem Briefträger, mit Schriftstellerkollegen) und über die Frage der Identität. Die dezente Eleganz und die Genauigkeit der Texte aus 25 Jahren versetzt Delius in Begeisterung.
"Norman Manea, ein Denker, der die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts verbindet." Mara Delius, Literarische Welt, 14.11.15
"Eine hochaktuelle Essay-Sammlung des großen rumänischen Autors Norman Manea." Stefan Brändle, Frankfurter Rundschau, 04.11.15
"Das Buch der Stunde: Norman Maneas kluger Essayband... Die Essays sind auch deshalb so packend, weil sie Reflexion und Porträt perfekt kombinieren." Ina Hartwig, Süddeutsche Zeitung, 26.10.15
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