Der Mythos der "Familie Bayer" findet im deutschen Wirtschaftsraum nur wenige Entsprechungen. Was kennzeichnet die betriebliche Sozialpolitik sowie Fest- und Freizeitmaßnahmen des Dormagener Bayer-Werks im historischen Wandel? In welche Sinnwelten will das Unternehmen sozialisieren? Welche Codierung erfährt der Mythos der "Familie Bayer"? Wer sind seine Kommunikatoren, welche Strahlkraft kann er diesseits und jenseits des Werkzauns entfalten? Welche Machtsphären und Handlungsspielräume bestehen dadurch? Inwieweit kann der Gedanke der Schicksalsgemeinschaft tatsächlich Einfluss ausüben? Welche Tiefendimension vermochte er inner- und außerhalb des Fabrikgeländes zu entwickeln und welche Machtstrukturen resultierten daraus? Die Wechselwirkungen zwischen einem Betrieb und seinem Standort fallen besonders prägnant aus, wenn ein klein- bis mittelstädtisches Milieu durch eine industrielle Monostruktur eines Großunternehmens geprägt ist. Das Buch erschließt die Bewusstseinsstrukturen in einer Industriegemeinde und damit elementare Prägungen der modernen Gesellschaft.