Unser Alltag ist kommunikativ äusserst komplex. Auf der Basis eines Sprachhandlungskonzeptes (Nordenfelt 2003; Schönberger, Jetter, Praschak 1987; Welling 1999 etc.) wird begründet, dass für die Betrachtung der Kommunikation von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildung neben funktionellen Elementen vor allem sprachliche Handlungen in den Fokus der Betrachtung rücken. Die Entwicklung eines Fragebogens zur Beteiligung am Alltag (FBA) wird gemäss der Komplexität des kommunikativen Alltags wissenschaftstheoretisch breit abgestützt (Biermann 1978; Brinker, Sager 1989; Bronfenbrenner 1981; Couper-Kuhlen, Selting 2000; Ehlich 1986; Rehbein 1988; Schlobinski 1996; Selting, Auer 1998; Stadtfeld 2004 etc.). Verschiedene theoretische Hintergründe kommunikativen Handelns sind, linguistisch und transdisziplinär begründet, in die Entwicklung des FBA eingeflossen. Im Vergleich von bestehenden Verfahren zur Einschätzung von Kommunikation und Sprechen mit der "International Classification of Functioning, Disability and Health" ICF ist der Fragebogen FBA auf der Basis der genannten theoretischen Basis in einer Studie eingesetzt worden. Der FBA ermöglicht es, kommunikatives Handeln von Kindern durch die befragten Personen einschätzen zu lassen. Auf der Basis dieser Einschätzungen werden partizipative Zielsetzungen und Massnahmenplanungen ermöglicht. Kinder, Eltern und Fachleute bilden ein transdisziplinäres Team, dessen Fähigkeit es erlaubt, unseren Blick auf das Leben von Kindern mit LKGS-F zu verändern.