Die Karikatur ist ihrer Natur nach das vorwitzigste und aggressivste journalistische Mittel einer Zeitung. Man darf von ihr Erkenntnis, Widerspruch und Komik erwarten, andernfalls verfehlt sie ihre Aufgabe im öffentlichen Diskurs. Seit über zehn Jahren arbeiten Greser&Lenz in diesem Sinne erfolgreich für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die beiden Zeichner renovieren mit ihren Arbeiten den Metaphernkanon der klassischen Karikatur und erzählen komische, wirklichkeitswahrscheinliche Geschichten.
Die dritte Chronik in Folge versammelt ihre Zeichnungen, die in den vergangenen zwölf Monaten in der Frankfurter Allgemeinen erschienen sind. Der Antagonismus zwischen den sachlich informativen Texten von Jasper von Altenbockum, dem Nachrichtenchef der F.A.Z., und den barocken Bildern von Greser&Lenz macht das Buch in Zeiten einer permanenten Nachrichtenbeschleunigung zu einer vergnüglichen Gedächtnisstütze für das Rekapitulieren der Ereignisse des Jahres 2007.
Die dritte Chronik in Folge versammelt ihre Zeichnungen, die in den vergangenen zwölf Monaten in der Frankfurter Allgemeinen erschienen sind. Der Antagonismus zwischen den sachlich informativen Texten von Jasper von Altenbockum, dem Nachrichtenchef der F.A.Z., und den barocken Bildern von Greser&Lenz macht das Buch in Zeiten einer permanenten Nachrichtenbeschleunigung zu einer vergnüglichen Gedächtnisstütze für das Rekapitulieren der Ereignisse des Jahres 2007.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.12.2007Barocke Bilder
Der Blick auf ein zurückliegendes Jahr wird gerne als Chronik präsentiert, die sich den Regeln der Chronologie unterwerfen sollte. Nur so lässt sich dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen und die Erinnerung zügeln, die selten einer strengen Logik folgt, sondern mit Herz und Leidenschaft auf das angeblich Große und vermeintlich Kleine zurückschaut. Ganz und gar unchronologisch kommt die "Chronik" unserer beiden Zeichner Achim Greser und Heribert Lenz daher, die zum dritten Mal die besten Witze aus der F.A.Z. versammelt haben. Nun also für das Jahr 2007, das wahrscheinlich tatsächlich so abgelaufen ist, wie sie es in ihren barocken Bildern erzählen. Das merken wir Zeitungsleser erst, wenn wir über die Witze lachen, die sich den Weg in die Werkstatt von Greser und Lenz gesucht haben, um dort endlich einmal ernst genommen zu werden. Damit es doch chronologisch zugeht in ihrem Buch, erinnern streng nachrichtliche Texte daran, dass es auch in diesem Jahr viele, mitunter sogar komische Versuche gab, ernsthafte Politik zu treiben.
F.A.Z.
Achim Greser/Heribert Lenz: Wir sind eine Welt. Die Chronik eines Jahres III. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2007. 200 S., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Blick auf ein zurückliegendes Jahr wird gerne als Chronik präsentiert, die sich den Regeln der Chronologie unterwerfen sollte. Nur so lässt sich dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen und die Erinnerung zügeln, die selten einer strengen Logik folgt, sondern mit Herz und Leidenschaft auf das angeblich Große und vermeintlich Kleine zurückschaut. Ganz und gar unchronologisch kommt die "Chronik" unserer beiden Zeichner Achim Greser und Heribert Lenz daher, die zum dritten Mal die besten Witze aus der F.A.Z. versammelt haben. Nun also für das Jahr 2007, das wahrscheinlich tatsächlich so abgelaufen ist, wie sie es in ihren barocken Bildern erzählen. Das merken wir Zeitungsleser erst, wenn wir über die Witze lachen, die sich den Weg in die Werkstatt von Greser und Lenz gesucht haben, um dort endlich einmal ernst genommen zu werden. Damit es doch chronologisch zugeht in ihrem Buch, erinnern streng nachrichtliche Texte daran, dass es auch in diesem Jahr viele, mitunter sogar komische Versuche gab, ernsthafte Politik zu treiben.
F.A.Z.
Achim Greser/Heribert Lenz: Wir sind eine Welt. Die Chronik eines Jahres III. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2007. 200 S., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main