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Am Beginn der modernen Naturwissenschaft steht die strikte Trennung von Natur und Gesellschaft, von "natürlichen" und "gesellschaftlichen" Instanzen. Bruno Latour optiert in seinem Klassiker der modernen Soziologie dafür, sich diese Trennung etwas genauer anzusehen. Seine These lautet: Je strikter und gründlicher diese Trennung in der Moderne vollzogen wurde, um so besser konnten sich zwischen den getrennten Bereichen "Quasiobjekte" ausbreiten, die sowohl natürlich als auch gesellschaftlich determiniert sind. Diese hybriden "Quasiobjekte", welche die Moderne ausgeblendet hat, gilt es…mehr

Produktbeschreibung
Am Beginn der modernen Naturwissenschaft steht die strikte Trennung von Natur und Gesellschaft, von "natürlichen" und "gesellschaftlichen" Instanzen. Bruno Latour optiert in seinem Klassiker der modernen Soziologie dafür, sich diese Trennung etwas genauer anzusehen. Seine These lautet: Je strikter und gründlicher diese Trennung in der Moderne vollzogen wurde, um so besser konnten sich zwischen den getrennten Bereichen "Quasiobjekte" ausbreiten, die sowohl natürlich als auch gesellschaftlich determiniert sind. Diese hybriden "Quasiobjekte", welche die Moderne ausgeblendet hat, gilt es anzuerkennen. Nur dann nämlich kann das zweifelhaft gewordene Credo der Moderne, daß ökonomische Rationalität, wissenschaftliche Wahrheit und Technik bereits Garanten eines sinnvollen Fortschritts sind, verabschiedet werden, ohne gleich in den Katzenjammer der Postmoderne zu verfallen.
Autorenporträt
Bruno Latour, geboren 1947 in Beaune, Burgund, Sohn einer Winzerfamilie. Studium der Philosophie und Anthropologie. Bruno Latour war Professor am Sciences Politiques Paris. Für sein umfangreiches Werk hat er zahlreiche Preise und Ehrungen erhalten, darunter den Siegfried Unseld Preis und den Holberg-Preis. Latour verstarb am 09. Oktober 2022 in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Helmut Mayer kann sich nicht ganz mitreißen lassen von Bruno Latours und Nikolaj Schultz' Entwurf einer "ökologischen Klasse"; das heißt der politischen Mehrheit einer Gemeinschaft, die nicht mehr die Produktion, sondern die Erhaltung des menschlichen Lebensraums auf der Erde im Blick hat und politisch anstrebt, wie Mayer erklärt. So findet er den Begriff der Klasse für die Beschreibung einer solchen Hegemonie im Grunde unpassend, auch wenn es für Latours Fähigkeit spricht, sich vermeintlich verstaubtes Werkzeug zu Nutze zu machen. Und auch, wenn die Abwendung von der modernen Unterscheidung zwischen einem menschengemachten und einem natürlichen, wissenschaftlich erfassbaren Bereich, die der kürzlich verstorbene Soziologe Latour zeitlebens vertrat, nur richtig sei, so scheinen dem Kritiker die Vorstellungen einer politischen Ökologie eher als "mitunter rührende Versuche" als handfest. Nichtsdestotrotz schätzt Mayer die grundsätzlichen Überlegungen als Erinnerung daran, dass der Klimawandel wohl kaum anhand einiger "Stellschrauben" zu stoppen sei.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Zweifellos äußert sich im Erfolg von Latours methodischer und begrifflicher 'Entgrenzung des Sozialen' ein Bedürfnis nach einer ökologisch orientierten Politik, das in einer Zeit des zivilisationsbedingten Klimawandels nur zu verständlich ist. Latours Perspektive verdankt sich postmodernen Denkfiguren, überschreitet diese aber mit der Forderung nach politischer Verantwortung.« Milo Rau Neue Zürcher Zeitung