Emilia war noch Emilka, als ihre Eltern mit ihr losfuhren - raus aus dem grauen Polen, nach Westberlin! Das war 1988. Nur ein Jahr später hatte sie einen neuen Namen, ein neues Land, eine neue Sprache: Sie war jetzt Deutsche, alles Polnische war unerwünscht. Wenn die neuen Kollegen der Eltern zum Essen kamen, gab es nicht etwa Piroggen, sondern Mozzarella und Tomate. Und als Emilia ein Deutschdiktat mit zwei Fehlern nach Hause brachte, war ihre Mutter entsetzt: Was war schiefgelaufen? Ergreifend erzählt Emilia Smechowski die persönliche Geschichte einer kollektiven Erfahrung: eine Geschichte von Scham und verbissenem Aufstiegswillen, von Befreiung und Selbstbehauptung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2017Wer sind die deutschesten im ganzen Land?
Bedingungslose Anpassung: Emilia Smechowski blickt in "Wir Strebermigranten" zurück auf eine mustergültige Integration. Und auf den Preis, der dafür zu zahlen war.
Seit einigen Jahren, schreibt Emilia Smechowski, liefert sie sich mit den Behörden in Deutschland "ein bizarres Spiel", welches mit jedem Dokument, das zu beantragen ist, in eine neue Runde geht. Dass sie, wie bislang noch jedes Mal, verloren hat, erkennt sie stets daran, dass sich im neu ausgestellten Papier als ihre Geburtsstadt "Neustadt" findet. Neustadt in Westpreußen und nicht etwa, wie es Smechowski selbst in den Antragsformularen eingetragen hat und wie es korrekterweise heißen müsste, Wejherowo - vierzig Kilometer von Danzig, in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Dass der deutsche Staat ihr einreden wolle, sie sei in Deutschland geboren, mache sie rasend, schreibt Smechowski. Der deutsche Staat freilich könnte ihr da ganz kühl entgegnen: Warum stört dich das? Du hast es doch selbst ganz lange so gewollt.
Emilia Smiechowska war noch keine fünf Jahre alt, als sie 1988 mit ihrer Familie im vollgepackten Polski Fiat nach Deutschland reiste - und zwar, was die Kinder da noch nicht wussten, ohne die Absicht zurückzukehren. Das Dasein im polnischen Sozialismus, der grau war und nach Kohle stank, wurde eingetauscht gegen ein Leben im bunten, aufregenden Kapitalismus, das die Familie zuvor nur durch ein winziges Fenster in Gestalt des Burda-Katalogs hatte bewundern dürfen.
Die "Eintrittskarte in den Westen" hatten den Smiechowskas im Grunde die Nazis verschafft, die Emilias Urgroßvater, einen polnischen Bauern, auf die sogenannte Deutsche Volksliste gesetzt hatten, um ihn zur Wehrmacht einzuziehen. Jahrzehnte später durften etliche durch und durch polnische Familien dank eines solchen Großvaters in der Wehrmacht ins Täterland ziehen, das sie, die "Aussiedler", als Deutsche betrachten wollte; dass es sich bei diesen Polen zuvörderst um Wirtschaftsflüchtlinge handelte, verleugneten beide Seiten. Solch eine schizophrene Situation will erst einmal verarbeitet werden.
Emilia Smechowskis Eltern, der überaus ehrgeizige Vater und die ängstliche Mutter, versuchten dies, wie die Tochter es ausdrückt, durch "eine Assimilation im Zeitraffer". Nachdem die Familie in der neuen Heimat sofort, ohne dass man etwas dafür hatte tun müssen, Arbeitslosengeld bekam, hatten die Eltern "den Eindruck, sie schuldeten diesem Land nun etwas". Sie zahlten es zurück durch harte Arbeit und bedingungslose Aneignung der deutschen Kultur. So wurde aus der kleinen Polin Emilia Smiechowska das deutsche Mädchen Emilia Smechowski. Erst viele Jahre später sollte sie erkennen, "was dieses verordnete Deutschsein mit mir gemacht hat". Sie hatte weit mehr verloren als nur zwei Vokale und ein diakritisches Zeichen in ihrem Familiennamen.
Wenn in Deutschland die Rede ist von Migrantenliteratur, denkt kaum jemand sofort an Polen, obwohl die beiden Nachbarländer eine weit längere und bewegtere Geschichte von Einwanderung, Anpassung, Selbstbehauptung und Unterdrückung verbindet als, zum Beispiel, Deutsche und Türken. In den vergangenen Jahren ist die polnische Einwanderung in die Bundesrepublik gleichwohl stärker ins Blickfeld gelangt; 2014 etwa erschien Peter Oliver Loews "Geschichte der Polen in Deutschland" mit dem bezeichnenden Titel "Wir Unsichtbaren", deren Autor sich wiederum berief auf den Journalisten Adam Soboczynski.
Dessen Familie, schon 1981 nach Deutschland emigriert, sei dort vor allem damit beschäftigt gewesen, "nicht aufzufallen"; sie habe sich, wie die meisten Landsleute, "einfach unsichtbar gemacht", heißt es in Soboczynskis 2006 veröffentlichtem Buch "Polski Tango". Das große Ziel, den gesellschaftlichen Aufstieg, haben viele der Neudeutschen polnischer Herkunft erreicht; Soboczynski, dessen Mutter sich in Deutschland als Putzfrau durchschlug, ist heute Ressortleiter bei der "Zeit".
Laut Loew haben allein zwischen 1988 und 1990 mehr als 520 000 Polen ihr Aussiedler-Glück in Deutschland gesucht und sich zumeist bemüht, "zu ganz besonders eifrigen Deutschen" zu werden. Zu ihnen zählt auch die Familie von Emilia Smechowski, die vor zwei Jahren das Bild der unsichtbaren Polen in einem Beitrag für die "taz" aufgriff: "Ich bin wer, den du nicht siehst" nannte sich ihr vielbeachteter, mehrfach ausgezeichneter Text, den sie nun zu einem Buch ausgearbeitet hat. "Wir Strebermigranten" ist vieles in einem: die Autobiographie einer noch jungen Frau, ein Essay, eine Familien- und eine Emanzipationsgeschichte, ein Beitrag zur aktuellen Flüchtlingsdebatte und das psychologische Porträt einer ganz bestimmten Einwanderergeneration.
Angekommen in West-Berlin, führt die Familie Smechowski ein unauffälliges, gefühlt deutsches Leben. Emilia hört im Musikunterricht Chopin, ohne zu wissen, dass er Pole war. Ihre Mutter engagiert fürs alsbald erworbene repräsentative Eigenheim eine polnische Putzfrau, mit der sie kaum je Polnisch spricht. Ihr Vater abonniert den Brockhaus: "Deutsche Bürgerlichkeit auf Raten". Die polnische Identität wird abgestreift und eine neue übergezogen, notfalls mit Gewalt und um den Preis, sich dafür klein zu machen. "In Deutschland sprechen wir deutsch", entscheiden die Eltern für die Kinder. Emilia reagiert auf ihre Weise: "Aus dem ernsten polnischen Kind wurde innerhalb kurzer Zeit ein stummes deutsches." Dieser Strategie folgen viele; andere polnische Familien erkennen sie auf der Straße an deren Flüstern.
Die Wende von 1989 ist für viele der Neudeutschen ein Schock: Plötzlich sind Tür und Tor geöffnet für neue Konkurrenten. "Sie wollten nicht Freiheit für alle. Sie wollten zuerst und vor allem Freiheit für sich. Durch den Fall der Mauer fühlten sie sich betrogen", schreibt Smechowski. Eine neue Runde hat begonnen im Wettstreit: "Wer sind die Deutschesten im ganzen Land?" Die Smechowskis liegen da ganz weit vorne. Bis ihre Tochter irgendwann ausbricht, aus der familiären Enge und der aufgezwungenen Rolle.
Dem jahrelangen Versteckspiel ihrer Familie setzt Smechowski nun die geradezu schmerzliche Offenheit ihres Buches entgegen. Weder sich selbst noch ihre Eltern schont sie, und wenn sie auch überzeugend belegt, dass viele ihr Schicksal teilten, so scheint doch nicht jede ihrer Erfahrungen repräsentativ zu sein. Ein Vater, dem zum Traum der Tochter von der Gesangskarriere nur der rüde Satz "Das schaffst du nie" einfällt, ein Weihnachtsfest, bei dem die Kinder ihre "Geschenke als Gradmesser der elterlichen Liebe" betrachten, darin lässt sich nichts spezifisch Polnisches entdecken; so ähnlich mag etwa auch das Klima in manchen Familien der Bundesrepublik der fünfziger Jahre gewesen sein. Was aber auch bedeutet, dass sich in dieser Geschichte längst nicht nur Polen wiederfinden können.
Die Smechowskis und allen voran ihre Kinder haben für ihre Mustermigration einen hohen Preis zahlen müssen; die Familie wurde auseinandergerissen, und Emilia fand, nach zahlreichen Erkrankungen, einem Auszug mit knapp siebzehn Jahren und später etlichen Wohnungswechseln, ihre Rettung erst in der Entdeckung ihrer polnischen Wurzeln. Und so ist ihr bewegendes Buch nicht nur ein wirkungsvoller Weckruf für alle In- und Ausländer, die meinen, Integration sei nur unter größtmöglicher Selbstverleugnung möglich, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung.
Das gilt auch, ganz privat, für Smechowskis Familie, die über die Gespräche für das Buch - es muss eine enorme gemeinsame Kraftanstrengung gewesen sein - wieder näher zueinanderfand. Emilia Smechowskis in Deutschland geborene Tochter wächst zweisprachig auf, die Mutter spricht mit ihr nur polnisch.
Die jungen Polen, die es heute ins Ausland zieht, sind - und auch das gibt Hoffnung - meist äußerst selbstbewusst. Sie sind polyglott, international orientiert, sie schämen sich aber auch nicht ihrer Herkunft. Es sei denn, wegen der neuesten Eskapaden der Kaczynski-Regierung, aber das ist eine andere Geschichte.
JÖRG THOMANN
Emilia Smechowski: "Wir Strebermigranten".
Hanser Berlin Verlag, Berlin, 2017. 224 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bedingungslose Anpassung: Emilia Smechowski blickt in "Wir Strebermigranten" zurück auf eine mustergültige Integration. Und auf den Preis, der dafür zu zahlen war.
Seit einigen Jahren, schreibt Emilia Smechowski, liefert sie sich mit den Behörden in Deutschland "ein bizarres Spiel", welches mit jedem Dokument, das zu beantragen ist, in eine neue Runde geht. Dass sie, wie bislang noch jedes Mal, verloren hat, erkennt sie stets daran, dass sich im neu ausgestellten Papier als ihre Geburtsstadt "Neustadt" findet. Neustadt in Westpreußen und nicht etwa, wie es Smechowski selbst in den Antragsformularen eingetragen hat und wie es korrekterweise heißen müsste, Wejherowo - vierzig Kilometer von Danzig, in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Dass der deutsche Staat ihr einreden wolle, sie sei in Deutschland geboren, mache sie rasend, schreibt Smechowski. Der deutsche Staat freilich könnte ihr da ganz kühl entgegnen: Warum stört dich das? Du hast es doch selbst ganz lange so gewollt.
Emilia Smiechowska war noch keine fünf Jahre alt, als sie 1988 mit ihrer Familie im vollgepackten Polski Fiat nach Deutschland reiste - und zwar, was die Kinder da noch nicht wussten, ohne die Absicht zurückzukehren. Das Dasein im polnischen Sozialismus, der grau war und nach Kohle stank, wurde eingetauscht gegen ein Leben im bunten, aufregenden Kapitalismus, das die Familie zuvor nur durch ein winziges Fenster in Gestalt des Burda-Katalogs hatte bewundern dürfen.
Die "Eintrittskarte in den Westen" hatten den Smiechowskas im Grunde die Nazis verschafft, die Emilias Urgroßvater, einen polnischen Bauern, auf die sogenannte Deutsche Volksliste gesetzt hatten, um ihn zur Wehrmacht einzuziehen. Jahrzehnte später durften etliche durch und durch polnische Familien dank eines solchen Großvaters in der Wehrmacht ins Täterland ziehen, das sie, die "Aussiedler", als Deutsche betrachten wollte; dass es sich bei diesen Polen zuvörderst um Wirtschaftsflüchtlinge handelte, verleugneten beide Seiten. Solch eine schizophrene Situation will erst einmal verarbeitet werden.
Emilia Smechowskis Eltern, der überaus ehrgeizige Vater und die ängstliche Mutter, versuchten dies, wie die Tochter es ausdrückt, durch "eine Assimilation im Zeitraffer". Nachdem die Familie in der neuen Heimat sofort, ohne dass man etwas dafür hatte tun müssen, Arbeitslosengeld bekam, hatten die Eltern "den Eindruck, sie schuldeten diesem Land nun etwas". Sie zahlten es zurück durch harte Arbeit und bedingungslose Aneignung der deutschen Kultur. So wurde aus der kleinen Polin Emilia Smiechowska das deutsche Mädchen Emilia Smechowski. Erst viele Jahre später sollte sie erkennen, "was dieses verordnete Deutschsein mit mir gemacht hat". Sie hatte weit mehr verloren als nur zwei Vokale und ein diakritisches Zeichen in ihrem Familiennamen.
Wenn in Deutschland die Rede ist von Migrantenliteratur, denkt kaum jemand sofort an Polen, obwohl die beiden Nachbarländer eine weit längere und bewegtere Geschichte von Einwanderung, Anpassung, Selbstbehauptung und Unterdrückung verbindet als, zum Beispiel, Deutsche und Türken. In den vergangenen Jahren ist die polnische Einwanderung in die Bundesrepublik gleichwohl stärker ins Blickfeld gelangt; 2014 etwa erschien Peter Oliver Loews "Geschichte der Polen in Deutschland" mit dem bezeichnenden Titel "Wir Unsichtbaren", deren Autor sich wiederum berief auf den Journalisten Adam Soboczynski.
Dessen Familie, schon 1981 nach Deutschland emigriert, sei dort vor allem damit beschäftigt gewesen, "nicht aufzufallen"; sie habe sich, wie die meisten Landsleute, "einfach unsichtbar gemacht", heißt es in Soboczynskis 2006 veröffentlichtem Buch "Polski Tango". Das große Ziel, den gesellschaftlichen Aufstieg, haben viele der Neudeutschen polnischer Herkunft erreicht; Soboczynski, dessen Mutter sich in Deutschland als Putzfrau durchschlug, ist heute Ressortleiter bei der "Zeit".
Laut Loew haben allein zwischen 1988 und 1990 mehr als 520 000 Polen ihr Aussiedler-Glück in Deutschland gesucht und sich zumeist bemüht, "zu ganz besonders eifrigen Deutschen" zu werden. Zu ihnen zählt auch die Familie von Emilia Smechowski, die vor zwei Jahren das Bild der unsichtbaren Polen in einem Beitrag für die "taz" aufgriff: "Ich bin wer, den du nicht siehst" nannte sich ihr vielbeachteter, mehrfach ausgezeichneter Text, den sie nun zu einem Buch ausgearbeitet hat. "Wir Strebermigranten" ist vieles in einem: die Autobiographie einer noch jungen Frau, ein Essay, eine Familien- und eine Emanzipationsgeschichte, ein Beitrag zur aktuellen Flüchtlingsdebatte und das psychologische Porträt einer ganz bestimmten Einwanderergeneration.
Angekommen in West-Berlin, führt die Familie Smechowski ein unauffälliges, gefühlt deutsches Leben. Emilia hört im Musikunterricht Chopin, ohne zu wissen, dass er Pole war. Ihre Mutter engagiert fürs alsbald erworbene repräsentative Eigenheim eine polnische Putzfrau, mit der sie kaum je Polnisch spricht. Ihr Vater abonniert den Brockhaus: "Deutsche Bürgerlichkeit auf Raten". Die polnische Identität wird abgestreift und eine neue übergezogen, notfalls mit Gewalt und um den Preis, sich dafür klein zu machen. "In Deutschland sprechen wir deutsch", entscheiden die Eltern für die Kinder. Emilia reagiert auf ihre Weise: "Aus dem ernsten polnischen Kind wurde innerhalb kurzer Zeit ein stummes deutsches." Dieser Strategie folgen viele; andere polnische Familien erkennen sie auf der Straße an deren Flüstern.
Die Wende von 1989 ist für viele der Neudeutschen ein Schock: Plötzlich sind Tür und Tor geöffnet für neue Konkurrenten. "Sie wollten nicht Freiheit für alle. Sie wollten zuerst und vor allem Freiheit für sich. Durch den Fall der Mauer fühlten sie sich betrogen", schreibt Smechowski. Eine neue Runde hat begonnen im Wettstreit: "Wer sind die Deutschesten im ganzen Land?" Die Smechowskis liegen da ganz weit vorne. Bis ihre Tochter irgendwann ausbricht, aus der familiären Enge und der aufgezwungenen Rolle.
Dem jahrelangen Versteckspiel ihrer Familie setzt Smechowski nun die geradezu schmerzliche Offenheit ihres Buches entgegen. Weder sich selbst noch ihre Eltern schont sie, und wenn sie auch überzeugend belegt, dass viele ihr Schicksal teilten, so scheint doch nicht jede ihrer Erfahrungen repräsentativ zu sein. Ein Vater, dem zum Traum der Tochter von der Gesangskarriere nur der rüde Satz "Das schaffst du nie" einfällt, ein Weihnachtsfest, bei dem die Kinder ihre "Geschenke als Gradmesser der elterlichen Liebe" betrachten, darin lässt sich nichts spezifisch Polnisches entdecken; so ähnlich mag etwa auch das Klima in manchen Familien der Bundesrepublik der fünfziger Jahre gewesen sein. Was aber auch bedeutet, dass sich in dieser Geschichte längst nicht nur Polen wiederfinden können.
Die Smechowskis und allen voran ihre Kinder haben für ihre Mustermigration einen hohen Preis zahlen müssen; die Familie wurde auseinandergerissen, und Emilia fand, nach zahlreichen Erkrankungen, einem Auszug mit knapp siebzehn Jahren und später etlichen Wohnungswechseln, ihre Rettung erst in der Entdeckung ihrer polnischen Wurzeln. Und so ist ihr bewegendes Buch nicht nur ein wirkungsvoller Weckruf für alle In- und Ausländer, die meinen, Integration sei nur unter größtmöglicher Selbstverleugnung möglich, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung.
Das gilt auch, ganz privat, für Smechowskis Familie, die über die Gespräche für das Buch - es muss eine enorme gemeinsame Kraftanstrengung gewesen sein - wieder näher zueinanderfand. Emilia Smechowskis in Deutschland geborene Tochter wächst zweisprachig auf, die Mutter spricht mit ihr nur polnisch.
Die jungen Polen, die es heute ins Ausland zieht, sind - und auch das gibt Hoffnung - meist äußerst selbstbewusst. Sie sind polyglott, international orientiert, sie schämen sich aber auch nicht ihrer Herkunft. Es sei denn, wegen der neuesten Eskapaden der Kaczynski-Regierung, aber das ist eine andere Geschichte.
JÖRG THOMANN
Emilia Smechowski: "Wir Strebermigranten".
Hanser Berlin Verlag, Berlin, 2017. 224 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"'Wir Strebermigranten' ist vieles in einem: Die Autobiographie einer noch jungen Frau, ein Essay, eine Familien- und eine Emanzipationsgeschichte, ein Beitrag zur aktuellen Flüchtlingsdebatte und das psychologische Porträt einer ganz bestimmten Einwanderungsgeneration... Dem jahrelangen Versteckspiel ihrer Familie setzt Schmechowski nun die geradezu schmerzliche Offenheit ihres Buches entgegen." Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.09.17
"Emilia Smechowskis zwischen Essay und Roman changierendes Buch besticht durch seinen schnörkellosen Stil. Oft sind es ihre beiläufig-lakonischen Beobachtungen, die ein stimmiges Gesamtbild einer deutschen Migrationskultur ergeben." Harry Nutt, Frankfurter Rundschau, 04.08.17
"Ein Buch, das dazu beitragen wird, mehr polnische Geschichte in Deutschland zu erfragen und erfahren." Joachim Dicks, NDR Kultur, 28.07.17
"Es ist die Geschichte einer Befreiung - und zugleich eine Reflexion über Migranten, Integration und Heimat." Isabel Fannrich-Lautenschläger, Deutschlandfunk, 24.07.17
"Wirklich ein tolles, ein fesselndes, ein sehr offenes Buch." Katty Salié, ZDF aspekte, 20.07.17
"Emilia Smechowski ist die mutigste Autorin ihrer Generation." Maxim Biller
"Eigentlich ist dieses Buch ein Familienroman. Er handelt von Kindern und Eltern, von Enge und Freiheit, und wie jeder großartige Familienroman erzählt er eine ganz besondere Geschichte, die zugleich die Geschichte sehr vieler Familien ist. Und am Ende fragt man sich, woher eigentlich die Vorstellung kommt, Menschen wären erst dann so richtig in ihrem neuen Land angekommen, wenn sie als Einwanderer nicht mehr zu erkennen sind." Isabel Bogdan
"Emilia Smechowskis zwischen Essay und Roman changierendes Buch besticht durch seinen schnörkellosen Stil. Oft sind es ihre beiläufig-lakonischen Beobachtungen, die ein stimmiges Gesamtbild einer deutschen Migrationskultur ergeben." Harry Nutt, Frankfurter Rundschau, 04.08.17
"Ein Buch, das dazu beitragen wird, mehr polnische Geschichte in Deutschland zu erfragen und erfahren." Joachim Dicks, NDR Kultur, 28.07.17
"Es ist die Geschichte einer Befreiung - und zugleich eine Reflexion über Migranten, Integration und Heimat." Isabel Fannrich-Lautenschläger, Deutschlandfunk, 24.07.17
"Wirklich ein tolles, ein fesselndes, ein sehr offenes Buch." Katty Salié, ZDF aspekte, 20.07.17
"Emilia Smechowski ist die mutigste Autorin ihrer Generation." Maxim Biller
"Eigentlich ist dieses Buch ein Familienroman. Er handelt von Kindern und Eltern, von Enge und Freiheit, und wie jeder großartige Familienroman erzählt er eine ganz besondere Geschichte, die zugleich die Geschichte sehr vieler Familien ist. Und am Ende fragt man sich, woher eigentlich die Vorstellung kommt, Menschen wären erst dann so richtig in ihrem neuen Land angekommen, wenn sie als Einwanderer nicht mehr zu erkennen sind." Isabel Bogdan