Die Welt ist in Bewegung geraten, die Bevölkerung vieler Länder wird demographisch bunter gemischt. Dies gilt auch für Deutschland. Während auf der Ebene der Politik sich allmählich die Einsicht durchzusetzen beginnt, daß Deutschland ein Einwanderungsland ist, steht in der öffentlichen Wahrnehmung ein vergleichbarer Bewußtseinswandel aus.
Ihr Buch handelt von den Bildern, die in Medien und Alltag über Migranten und ethnische Minderheiten kursieren: zum Beispiel die enge Traditionsbindung, die für Einwanderer charakteristisch sein soll; oder das traurige Los der unterdrückten Ausländerfrau; oder das Schicksal der zweiten Generation, verloren im Kulturkonflikt. Warum können sich solche unbegründeten Vorstellungen halten? Weil, so Elisabeth Beck-Gernsheim, die Einheimischen »die Anderen« aus dem mononationalen Blickwinkel der deutschen Mehrheitsgesellschaft betrachten. Die Erfahrungen der Migranten und Minderheiten dagegen sind transnational: sind aufgespannt zwischen mehreren Ländern, Kulturen und Zentren, sind geprägt vom Nebeneinander mehrerer Sprachen, Heimaten, Weltbilder. Dort mononational, hier transnational - aus der Diskrepanz dieser Blickwinkel erklären sich viele Kontroversen, die die Migrationsdebatten in Deutschland kennzeichnen.
Ihr Buch handelt von den Bildern, die in Medien und Alltag über Migranten und ethnische Minderheiten kursieren: zum Beispiel die enge Traditionsbindung, die für Einwanderer charakteristisch sein soll; oder das traurige Los der unterdrückten Ausländerfrau; oder das Schicksal der zweiten Generation, verloren im Kulturkonflikt. Warum können sich solche unbegründeten Vorstellungen halten? Weil, so Elisabeth Beck-Gernsheim, die Einheimischen »die Anderen« aus dem mononationalen Blickwinkel der deutschen Mehrheitsgesellschaft betrachten. Die Erfahrungen der Migranten und Minderheiten dagegen sind transnational: sind aufgespannt zwischen mehreren Ländern, Kulturen und Zentren, sind geprägt vom Nebeneinander mehrerer Sprachen, Heimaten, Weltbilder. Dort mononational, hier transnational - aus der Diskrepanz dieser Blickwinkel erklären sich viele Kontroversen, die die Migrationsdebatten in Deutschland kennzeichnen.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Sehr aufschlussreich findet Rezensentin Andrea Rinnert dieses Buch, in dem die Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim kritisiert, dass häufig nur die Probleme der Migration wahrgenommen werden, nicht aber ihr Gelingen. Ohne die Probleme der Integration zu verkennen, so Rinnert, zeige die Autorin dagegen, dass in der Öffentlichkeit oft nur eine "Folklore des Halbwissens" über Migranten vorzufinden sei. So mache die Autorin hinter unseren Meinungen zur "armen Ausländerfrau", einem Topos, den etwa die Türkin mit dem Kopftuch verkörpere, eine ethnozentrische Überlegenheitsattitüde ausfindig, die unseren Blick auf die Migranten verzerre. Sie zeige auch, dass die vermeintliche Traditionsverbundenheit vieler Migranten, die oft als Import aus einer überkommenen Herkunftstradition betrachtet werde, eher Produkt der Migrationssituation selbst sei. Beck-Gernsheim schildere zahlreiche Beispiele gelungener Integration und wende sich gegen den "mononationalen, monokulturellen Blick" auf Migranten. Das Fazit der Rezensentin: "Wer heutzutage von Migration sprechen will, darf von gelungener Integration nicht schweigen."
© Perlentaucher Medien GmbH
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