Der als "Liechtenstein-Affäre" bekannt gewordene Ankauf einer CD mit Daten von Tausenden deutschen Bankkunden für 4,6 Millionen Euro läutete eine neue Ära deutscher Ermittlungsmethoden ein - und eine Idee war geboren. Jörg Sprave gründet zusammen mit seinem Bruder und einem Freund die Firma Steuerverrat", die offen dazu aufruft, andere zu denunzieren, und dafür Belohnungen verspricht. Das Steuerverrat-Handy klingelt bald täglich, eine Reise in die Niederungen der deutschen Gesellschaft beginnt. Die Firma erfährt regen Zulauf, ihre Gründung schlägt hohe Wellen in der Presse. Doch das Geschäftsmodell scheitert letztlich, weil die Fälle zu "unbedeutend" für die Staatsanwaltschaft sind - bei Summen im siebenstelligen Bereich. Dieses Buch zeigt: Die Bereitschaft zur Denunziation ist groß, solange die Belohnung stimmt. Und der deutsche Staat wird sich der Rolle als Hehler nicht mehr allzu lange erwehren können. Eine Gratwanderung zwischen Recht und Unrecht, Moral und Verrat.