Erst seit wenigen Jahrzehnten gibt es eine Literatur von Sinti und Roma im deutschsprachigen Raum. Jahrhundertelang als 'Zigeuner' stigmatisiert, verfolgt und ausgegrenzt, bieten sie nun ihren Lesern eine eigene Darstellung ihrer Kultur und kündigen so einen Wandel innerhalb ihrer Gesellschaft an.Mit welchen Themen setzt sich diese junge Literatur auseinander? Spielen die alten Vorurteile darin eine Rolle? Wie nutzen Roma-Schriftsteller die Möglichkeiten der Literatur, um mit der aufoktroyierten 'Zigeuner'-Darstellung umzugehen und um sich selbst neu zu inszenieren? Deike Wilhelm gibt in ihrer kulturwissenschaftlichen Arbeit einen umfassenden Überblick über die noch kaum wissenschaftlich behandelte Literatur von Sinti und Roma im deutschsprachigen Raum und analysiert die literarischen Selbstdarstellungen in autobiographischen und fiktionalen Werken in zwei ausgewählten Beispielen (Reisende auf dieser Welt, Ceija Stojka und Kosovo-Karussell, Jovan Nikolic/ Ruzdija Russo Sejdovic).Das Buch richtet sich an Literatur- und Kulturwissenschaftler, an interkulturell interessierte Leser und an Organisationen, die sich mit Minderheiten, Diskriminierung und Verfolgung auseinandersetzen.