Ein Badeunfall krempelt das Leben von Piedro komplett um. Durch einen Sprung in den See stößt er mit dem Kopf hart auf und bleibt danach Tetraplegiker. Ein Schicksal übrigens, das er mit seinem Autor teilt.
Die Geschichte Piedros ist vermutlich eine, die viele erzählen könnten- aber eben nicht
so. Es geht um den Alltag im Rollstuhl, um die Gedanken und die Menschen, die ihn begleiten. Er hat…mehrEin Badeunfall krempelt das Leben von Piedro komplett um. Durch einen Sprung in den See stößt er mit dem Kopf hart auf und bleibt danach Tetraplegiker. Ein Schicksal übrigens, das er mit seinem Autor teilt.
Die Geschichte Piedros ist vermutlich eine, die viele erzählen könnten- aber eben nicht so. Es geht um den Alltag im Rollstuhl, um die Gedanken und die Menschen, die ihn begleiten. Er hat natürlich mit seinem Leben zu kämpfen, er fragt sich, ob es nicht doch einen medizinischen Fortschritt, irgendeine Pille geben könnte, die ihm seine früheren Bewegung zurückgibt. Trotzdem bleibt eine große Leichtigkeit und Akzeptanz. Da ist z.B. die Freude über die dann zwölf Jahre andauernde Beziehung mit seiner Physiotherapeutin. („Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie sich mit einem wie mir einlassen würde, so wie die Dinge standen. Aber ich täuschte mich. Und Charlotte wusste genau, worauf sie sich einließ.“) Was geht? Selbst essen? Sex? Autofahren? Auf all das gibt es humorvoll gezeichnete Antworten.
Die Graphic Novel liest sich sehr gut- in einem kurzen Rutsch habe ich sie mit Spannung und Interesse beendet. Sie ist mit schwarzem Pinselstift gezeichnet. Dass der Autor selbst Tetraplegiker ist, hat mir die Geschichte natürlich umso glaubhafter gemacht.
Wer sich fürs Buchbinden interessiert: Das Büchlein ist clever gemacht mit der sogenannten „Schweizer Bindung“ wie man auf der Verlagsseite nachlesen kann. Dadurch kann man es trotz stabilem Cover ganz aufschlagen, was das Lesen angenehm macht.
Auf der Verlagsseite kann man auch einen knapp acht Minuten langen, sehr sehenswerten Film über das Leben des Illustrators sehen. Hier erklärt er auch, dass das Buch entstanden ist, um Antworten darauf zu geben, was es bedeutet, Tetraplegiker zu sein. Seit seinem Unfall zeichnet er mit links und sagt, dass er vermutlich nicht mit dem Zeichnen angefangen hätte, hätte er vor seinem Unfall nicht gezeichnet. Umso beachtlicher ist, wie gut die Zeichnungen gelungen sind- sie können sich mit jeder anderen Graphic Novel messen.
Insgesamt eine ganz klare Leseempfehlung!