Seit einigen Jahren verdichten sich die Anzeichen einer Wiederbelebung der Innenstädte. In vielen Kommunen - darunter auch in der Stadt Erlangen - findet allmählich eine Rückbesinnung auf die innerstädtische Leitfunktion des Einzelhandels statt. Die Errichtung moderner innerstädtischer Shopping- Center und die attraktive Gestaltung der Fußgängerzonen sollen den Kundenstrom wieder vermehrt in die Innenstädte leiten, nachdem er jahrelang in Richtung "Grüne Wiese" abfloss. Dabei vergessen die städtischen Entscheidungsträger jedoch häufig, dass die Stadtzentren aus mehr bestehen als aus den vielfrequentierten Top-Lagen: Gerade die Nebengeschäftslagen bieten häufig aufgrund ihrer vielen kleinen Fach- und Spezialgeschäfte, dem vielfältigem gastronomischen und kulturellen Angebot und ihrem städtebaulich historischen Flair Abwechslung vom austauschbaren Angebot der 1a-Lagen. Weite Teile der Öffentlichkeit und auch der Fachwelt bezweifeln allerdings, ob dies auf lange Sicht noch so sein wird. Für den Fall Erlangen kann zumindest mittelfristig Entwarnung gegeben werden. Der dort ansässige Einzelhandel der Nebengeschäftslagen ist in weiten Teilen überlebensfähig und bietet zusammen mit dem Komplementärangebot aus Gastronomie, Dienstleistung, Kunst und Kultur einen abwechslungsreichen Gegenpol zu den "Erlangen Arcaden" oder der Nürnberger Straße.