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Bilderbuch über den Umgang mit Sorgen und Ängsten für Kinder ab 4 Jahren.
Ente und Maus wollen den Biber besuchen. Der hat einen neuen Damm gebaut. Doch kaum haben sie sich auf den Weg gemacht, schwant Ente Übles ... Was, wenn das Wetter plötzlich umschlägt? Oder sie sich im dunklen Wald verirren? Während Ente jeden Moment damit rechnet, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat, erzählen die Bilder mit umwerfender Leichtigkeit das genaue Gegenteil: Die Geschichte eines herrlichen Sommerausflugs. Manchmal ist alles eben nur eine Frage der Einstellung ...

Produktbeschreibung
Bilderbuch über den Umgang mit Sorgen und Ängsten für Kinder ab 4 Jahren.

Ente und Maus wollen den Biber besuchen. Der hat einen neuen Damm gebaut. Doch kaum haben sie sich auf den Weg gemacht, schwant Ente Übles ... Was, wenn das Wetter plötzlich umschlägt? Oder sie sich im dunklen Wald verirren? Während Ente jeden Moment damit rechnet, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat, erzählen die Bilder mit umwerfender Leichtigkeit das genaue Gegenteil: Die Geschichte eines herrlichen Sommerausflugs. Manchmal ist alles eben nur eine Frage der Einstellung ...
Autorenporträt
Daniel Fehr schreibt Bilderbücher, konzipiert spielerische Bücher und entwickelt Gesellschaftsspiele für Kinder, Familien und Erwachsene. Außerdem leitet er den "Schweizer Vorlesetag". Der Autor steht für Lesungen zur Verfügung. Raphaël Kolly studierte in Luzern Design & Kunst. 2018 schloss er mit dem Bachelor in Illustration Fiction ab. Seither lebt und arbeitet er in Luzern. Er ist Teil des Cornercollectives, welches regelmäßig an Comic- und Illustrationsprojekten arbeitet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2022

Eine ganz besondere Pessimistin

Kann man unterwegs sein, wenn man sich ständig fürchtet? "Wird schon schiefgehen, Ente!" kennt die Antwort.

Von Kim Maurus

Eine typische Wochenendsituation, der Tag liegt vor einem, man muss noch aufräumen, aber sie bietet schon genug Platz für die Frage: Was heute tun? Bei Ente und Maus gibt es an diesem Morgen gerade einen Stapel Pfannkuchen, da erreicht sie ein Brief. Ihr Freund Biber hat einen neuen Damm gebaut, wunderbar, Ente und Maus wollen ihn besuchen.

Das Bilderbuch "Wird schon schiefgehen, Ente!" ist eine Reise - und was für eine. Denn Ente bereut das Vorhaben kurz nach Aufbruch und jammert rum. Eine Wolke am Himmel? Oje, es wird bald regnen. Ein großer Stein am Wegesrand? Oje, dahinter lauert bestimmt der Fuchs. Die Strecke ist zu weit, die Beeren, die Maus vom Strauch pflückt, könnten vergiftet sein, die Brücke über die Schlucht sei morsch und alt, sie hätten sich verlaufen, sie würden verdursten oder verhungern.

Ente, so viel ist klar, hat keine Lust. Sie ist eine Pessimistin der besonderen Sorte, eine, die erst fest entschlossen war, ihre Komfortzone zu verlassen, nur um dann Angst zu bekommen. Nur: Woher kommt die überhaupt? Der Autor Daniel Fehr und der Illustrator Raphaël Kolly zeigen es durch geschickte Bild-Wort-Kombinationen. Der Schatten der Wolke, der Ente Regen fürchten lässt, wirkt zunächst groß, am sonst blauen Himmel ist sie aber, schlägt man die Seite um, weit und breit die einzige. Über die vermeintlich morsche Brücke haben es direkt vor ihnen schon andere geschafft, Hunger und Durst muss niemand leiden, Maus hat schließlich Karotten und Tee dabei. Als Ente mit ins Gesicht gezogener Kapuze sagt "Ich habe ja gesagt, dass wir uns verlaufen - und jetzt haben wir uns verlaufen", deuten die abgenagten Bäume um sie herum an, dass sie sich schon ganz in der Nähe von Bibers Zuhause befinden. Die Angst ist - auch für die Leser sichtbar - nur in Entes Kopf. Es gibt keine sichtbaren Bedrohungen auf diesem Weg, der sich in Entes Vorstellung über Stunden hinziehen muss.

Damit ist die Geschichte aber noch nicht auserzählt, auch wenn sie so schon aussagekräftig genug ist: Wir haben keinen Spaß, wenn wir immer nur das Schlimmste befürchten. Wir verpassen die schönen Dinge, wenn wir nur zu Hause bleiben, und erst recht, wenn wir uns nur mit uns selbst beschäftigen. Wir merken dann überhaupt nicht mehr, dass eigentlich alles gut ist: "Wir sind da", sagt Maus am Ende des Weges. "Oh", sagt Ente.

Viel subtiler aber wird hier gezeigt: Wir entscheiden selbst, wovor wir Angst haben. Als Ente, Maus und Biber zusammen an Bibers Tisch sitzen, hinter ihnen türmt sich der Damm auf, der einen tosenden Schwall an Wasser direkt neben ihnen durchlässt, da beschäftigt Ente sich komischerweise nicht mit der Frage, ob dieser Damm brechen könnte. Vielleicht, weil sie selbst schwimmen kann? Was aber ist dann mit Maus? Vertrauen in andere, etwa in Biber und seine architektonischen Künste, erstickt alle Sorgen lautlos - ohne, dass Ente es überhaupt merkt.

Daniel Fehr, Raphael Kolly: "Wird schon schiefgehen, Ente!"

Thienemann Verlag, Stuttgart 2022, 32 S., geb., 14,- Euro. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Kim Maurus nimmt eine wichtige Erkenntnis mit aus dem Bilderbuch von Daniel Fehr und Raphael Kolly: Angst machen wir uns selber! Die Geschichte um eine ängstliche Ente und ihre Freundin Maus, die sich aufmachen, den Biber zu besuchen, wartet laut Maurus mit allerhand Hindernissen auf (schlechtes Wetter, lauernde Füchse, vergiftete Beeren etc.), die sich für die junge Leserin in subtilen Andeutungen als hausgemacht zu erkennen geben. Dass die Ängste der Ente in ihrem Kopf entstehen und sie sich selbst um den Spaß der Reise bringt, erkennt schließlich jedes Kind, lässt Maurus uns wissen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"In dem humorvollen und in warmen Farben illustrierten Bilderbuch macht sich ein sehr ungleiches Paar auf den Weg durch den Wald, um dem Biber einen Besuch abzustatten [...] Daniel Fehr und Raphaël Kolly heben in wenigen Worten und klar strukturierten Bildern die humorvolle Note dieser beiden so gegensätzlichen Figuren hervor und charakterisieren die überängstliche Ente mit einem liebevollen Augenzwinkern, ohne sich über sie lustig zu machen. Mit ihrem ungleichen Paar bieten sie einem breiten Publikum die Möglichkeit, sich durchaus mit einer der beiden Figuren zu identifizieren, dabei aber gerne gerade die andere als Lieblingsfigur auszuzeichnen - oder aber auch mal zu wechseln, je nachdem, ob man sich gerade eher entig oder mausig fühlt." aus der Jurybegründung HUCKEPACK Preis 2023 20230505