Wirklichkeit Gottes und Wirklichkeit der Welt zu interpretieren, ist Ziel eines theologischen Systems. Diese Interpretation ist sprachlich bedingt und bleibt damit gebunden an einen je spezifischen Kontext. Die vielfältigen Ausdrucksformen des christlichen Glaubens erscheinen unter dieser Perspektive als je kontextbezogene Versuche, die Wirklichkeit Gottes und der Welt zur Darstellung zu bringen - wobei deren "Fülle" uneinholbar bleibt. Wolfgang Schürger entwickelt im vorliegenden Band eine Hermeneutik der Differenz, indem er ein Netz von Wahrnehmungs- und Interpretationsmustern zur Verfügung stellt, die inmitten der Unübersichtlichkeit der Gegenwart zu tragfähigen christlichen Lebensentwürfen anleiten können. "Theologie im Konflikt der Interpretationen" zielt auf "Muster" christlichen Glaubens, die sich in den Lebenskontexten einer pluralistischen Volkskirche und einer pluralistisch-säkularen Gesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts bewähren können.