Realismusdebatten und literarische Strömungen der italienischen Nachkriegsliteratur legen meist eine Überlappung von außersprachlicher Realität und deren Darstellung im Medium des Romans zugrunde. Einige Literaturschaffende entziehen sich dieser Tradition jedoch, indem sie sich auf ästhetische, politische und explizit an ein neues soziopolitisches Paradigma der Nachkriegszeit geknüpfte Gesichtspunkte beziehen. Britta Köhler-Hoff legt dar, wie dabei nicht nur die Abbildbarkeit der Wirklichkeit durch Literatur infrage gestellt wird, sondern auch - teilweise im Rahmen eigener Theoriebildung - abweichende und engagierte literarische Wirklichkeitskonzeptionen entstehen.