Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht, welche persuasiven Wirkmechanismen seitens rechtspopulistischer Politiker*innen in der jüngeren Vergangenheit angewandt und wie diese rhetorisch sowie argumentativ umgesetzt wurden. Schließlich sind es eben jene Wirkungen, die Wesen, Gefühl und (Un)bewusstsein lenken und somit die anhaltenden Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien begünstigen, wenn gar ermöglichen.Zu diesem Zweck werden insgesamt vier Reden von jeweils zwei Rednern der AfD und zwei Redner*innen des RN sprachlich-rhetorisch und argumentativ in Hinblick auf sogenannte Topoi, bestimmte Argument- und Schlussfolgerungstypen, untersucht. Alle Reden wurden im Rahmen der Europawahl 2019 gehalten und sind als Wahlkampfreden einzuordnen.Die Europawahl ist die jüngste länderübergreifende Wahl, die seither stattgefunden hat und eignet sich daher, insbesondere aus Gründen der Aktualität für diese Analyse. Deutschland und Frankreich wurden für diese Analyse ausgewählt, da beiden Ländern im Rahmen der europäischen Integration nicht selten die Rolle des deutsch-französischen Motors und somit eine zentrale Führungsrolle in der europäischen Politik zugeschrieben wird.Rechtspopulistische Parteien konnten im vergangenen Jahrzehnt in vielen Ländern Europas zunehmend Erfolge verbuchen. Die Alternative für Deutschland (AfD) sowie der Rassemblement National (RN) in Frankreich sind hierfür bekannte Beispiele. Aber nicht bloß anlässlich länderspezifischer Wahlen sind bei rechts außenstehenden Parteien Stimmzuwächse und -konsolidierungen zu beobachten.Die jüngsten Europawahlen aus dem Jahr 2019 belegen diesen Trend: Im Vergleich zu 2014 hat die AfD um 3,9 Prozentpunkte und vier Sitze im Europaparlament zugelegt. Der RN konnte das Ergebnis der Vorwahl verteidigen und verlor lediglich einen Sitz und 1,5 Prozentpunkte, bleibt damit in Frankreich aber weiterhin stärkste Kraft. Europaweit konnten die rechtspopulistischen Fraktionen des EU-Parlaments ihren Stimmanteil von 15 auf 18 Prozent beziehungsweise von 118 auf 135 Sitze erhöhen.Rechtspopulistische Parteien sind nicht mehr bloß temporäre Randerscheinungen im von einer bürgerlichen Mitte geprägten Meinungsspektrum. Sie befinden sich gar im Aufwind und erfahren Meinungszuspruch bis weit in das bürgerliche Milieu hinein, weshalb sie sogar als neue 'Parteien der Mitte' bezeichnet werden.
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