Die Studie behandelt die Wirtschaftsstruktur der Stadt Braunau am Inn und deren Entwicklung von der Gründung im Jahre 1260 bis zum Übergang an Österreich 1779. Zwei Ansätze spielen bei der Analyse der städtischen Wirtschaft eine wichtige Rolle: die Entwicklung des Handwerks und des Handels, beschränkt auf den urbanen Bereich, sowie der Vergleich dieser individuellen Entwicklung mit der gesamtbayerischen Wirtschaft. Eine wichtige Tauschfunktion hatte der Markt, an dem vor allem die Stadtbewohner und die ländliche Bevölkerung der näheren Umgebung eingebunden waren. Die Verleihung von Jahr- und Wochenmärkten, einer Getreideschranne, Fleisch- und anderen Spezialmärkten durch die bayerischen Herzöge war deshalb ein besonderes Privileg für die Stadt. Viele Nahrungsmittel wurden von Bauern auf die Märkte gebracht, während das wichtigste Getränk, das Bier, in der Stadt selbst erzeugt und von den Brauern ausgeschenkt wurde. Die Braunauer Handwerker erlangten sehr rasch eine bedeutende Position, wobei die Tucherzeugung einen besonderen Stellenwert einnahm. Das Buch ist ein Beitrag zur bayerischen Stadt- und Wirtschaftsgeschichte, in der die Städte des Innviertels oft vernachlässigt wurden.