In dieser Monografie untersucht der ungarische Wirtschaftswissenschaftler György Szymon Jr. die wichtigsten Prozesse in der Wirtschaftsgeschichte des spanischen Kapitalismus im zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhundert. Seine wirtschaftliche Analyse stützt sich weitgehend auf die von Leandro Prados de la Escosura erstellte historische volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Spaniens. Besonderes Augenmerk legt der Autor auf das so genannte "spanische Wirtschaftswunder" und die Gründe für seinen späteren Niedergang, die Beteiligung Spaniens an der EU und der Eurozone sowie eine Analyse der jüngsten Staatsschuldenkrise. Theoretische Überlegungen werden angestellt, indem der Mechanismus des Wirtschaftswachstums beschrieben wird. Die ökonometrische Studie deckt die 70 Jahre zwischen 1950 und 2020 ab und hebt das verarbeitende Gewerbe als treibenden Sektor der spanischen Wirtschaft hervor. Bei der Untersuchung der Nachfrageseite des spanischen BIP-Wachstums unterstreicht der Autor die Rolle der ausländischen Direktinvestitionen. Zur Analyse der angebotsseitigen Faktoren wurde ein endogenes Wachstumsmodell mit einem eingebetteten Mechanismus des technologischen Fortschritts verwendet, das sowohl das Sach- als auch das Humankapital sowie die Zeit als den Ereignisraum der kreativen Wirtschaftstätigkeit berücksichtigt. Auf seiner Grundlage wird die totale Faktoreffizienz im Vergleich zum Weltniveau bestimmt.