Der Sommer des Jahres 2012 war aus sportlicher Perspektive geprägt von der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sowie den Olympischen Sommerspielen in London. Beide Veranstaltungen waren spektakulärer, dramatischer und bunter, aber auch kommerzialisierter denn je. Es waren Turniere der Superlative. In Erinnerung bleiben vor allem die Rekorde des jamaikanischen Sprinters Usain Bolt. Nicht in Erinnerung - da kaum beachtet oder rechtzeitig medial ausgeblendet - bleiben überführte Dopingsünder bei Olympia oder der Fußball-Wettskandal in Italien, welcher kurz vor der Europameisterschaft aufgedeckt wurde. Der olympische Geist getreu dem Motto "Dabei sein ist alles" steht unter Abnutzungsverdacht und ist in der heutigen, ökonomisierten Sportwelt kaum noch erkennbar, auch und besonders bei der weltweit beliebtesten Sportart, dem Fußball. Der Profifußball generiert inzwischen alleine in Deutschland eine jährliche Wertschöpfung von mehr als fünf Mrd. Euro, sowohl direkt aufdem Platz, als auch im Rahmen der zahlreichen Nebenschauplätze wie Stadionbauten, Steuereinnahmen, Wettanbietern oder Übertragungsrechte. Die Möglichkeit, einen kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, weckt jedoch Begehrlichkeiten und führte in der Vergangenheit immer häufiger zu wirtschaftskriminellen Handlungen im Profifußball, oftmals in Form von Korruption.