Üblicherweise wird ein einheitliches sogenanntes "westliches Mediationsmodell", das aus den USA kommt und Frankreich und Deutschland einschließen soll, einem sogenannten "östlichen Mediationsmodell" gegenübergestellt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Mediation in Frankreich und Deutschland identisch ist oder Ausdruck jeweils französischer und deutscher Kultur, und ob Zielverständnis und Praxis der Wirtschaftsmediation von nationaler Kultur geprägt sind. Zunächst werden die unterschiedlichen Formen der außergerichtlichen und der gerichtsinternen Mediation in beiden Ländern dargestellt und abgegrenzt. Sodann wird in beiden Kulturen das geschichtliche und philosophische Verständnis von Mediation, das deren jeweiliges Zielverständnis prägt, erforscht. Daran anschließend werden die jeweiligen Phasenmodelle und die Praxis der Wirtschaftsmediation in beiden Ländern verglichen. Die wesentlichen Grundprinzipien von Mediation in Frankreich und Deutschland werden abschließend betrachtet.