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Die Collector's Edition ist weltweit auf 1.000 Exemplare limitiert, nummeriert und von J.H. Darchinger signiert. Für Sammler besonders wertvoll: Dem Band liegt die signierte Originalfotografie Berlin, Reichstag, 1958 bei.
Gerade einmal acht Jahre nach der Kapitulation von Nazi-Deutschland begann der Fotograf Josef Heinrich Darchinger mit seiner fotografischen Reise durch den Westen des geteilten Deutschland. Die Bomben des Zweiten Weltkrieges hatten die deutschen Großstädte in Schuttwüsten verwandelt, Zeichen des Untergangs einer Zivilisation finden sich in seinen Bildern aber kaum. Dabei…mehr

Produktbeschreibung
Die Collector's Edition ist weltweit auf 1.000 Exemplare limitiert, nummeriert und von J.H. Darchinger signiert. Für Sammler besonders wertvoll: Dem Band liegt die signierte Originalfotografie Berlin, Reichstag, 1958 bei.

Gerade einmal acht Jahre nach der Kapitulation von Nazi-Deutschland begann der Fotograf Josef Heinrich Darchinger mit seiner fotografischen Reise durch den Westen des geteilten Deutschland. Die Bomben des Zweiten Weltkrieges hatten die deutschen Großstädte in Schuttwüsten verwandelt, Zeichen des Untergangs einer Zivilisation finden sich in seinen Bildern aber kaum. Dabei hat der Fotograf nichts unterschlagen, er hat lediglich dokumentiert, was er sah. Während dieser Zeit warb ein New Yorker Reisebüro mit der letzten Möglichkeit, die wenigen verbliebenen Trümmer besichtigen zu können. In Farbe und Schwarz-Weiß werfen Darchingers Bilder den Blick auf ein Land im Wiederaufbaufieber.

So rasant war der wirtschaftliche Aufschwung, dass alle Welt vom "Wirtschaftswunder" sprach. Im Kontrast dazu wirken die Menschen, die es vollbrachten, nüchtern, bescheiden, pflichtbewusst und fleißig - aber zunehmend auch wie Fremde in der Welt, die sie schufen. Die Fotografien zeigen ein Land im Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und kultureller Restauration, zwischen Überfluss und Elend, zwischen "deutscher Gemütlichkeit" und ständiger Bedrohung durch den Kalten Krieg. Sie zeigen die Gewinner und Verlierer des "Wirtschaftswunders", Menschen aller sozialen Schichten, privat, im Beruf, in der kärglich bemessenen Freizeit und beim Konsum. Sie zeigen aber auch ein Land, das im Rückblick wie ein Kinofilm aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts erscheint. Über seine Farbfotografien schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung, sie seien "seltene Zeitdokumente, die zeigen, wie schnell in den grauen Alltag wieder Farbe zurückkehrte."
Autorenporträt
Klaus Honnef ist Kunstkritiker und zeichnete über 25 Jahre für das Ausstellungsprogramm des Rheinischen Landesmuseums Bonn verantwortlich. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wirtschaftswunder in Bildern

Es gibt viele Väter der Sozialen Marktwirtschaft, aber nur einen Ludwig Erhard. Er hat die Aufhebung der staatlichen Bewirtschaftung und des Preisstopps verkündet, ohne Wissen der Besatzungsmächte. Im Handumdrehen erhielt Westdeutschland eine neue Währung und eine neue Wirtschaftsordnung - noch bevor es eine Verfassung und die Bundesrepublik als Staat gab. Das erklärt die identitätsstiftende Wirkung der Sozialen Marktwirtschaft und der D-Mark. Erhard und seinen Mitstreitern ging es um mehr als nur die Wirtschaft. Erhards Ziel war eine freiheitliche und sozial verpflichtete Gesellschaftsordnung, die das Individuum zur Geltung kommen lässt, die aber auch die verpflichtende Hingabe an das Ganze, also Mitverantwortung für das Gemeinwesen will. Vor allem aber ging es Erhard um Freiheit und möglichst wenig Staat. Das deutsche Wirtschaftswunder und der zügige Wiederaufbau wäre ohne diese Entscheidungen nicht möglich gewesen. Die Bilder dieser Beilage dokumentieren den Wandel. In wenigen Jahren wurde aus dem im Krieg zerstörten Deutschland ein Land mit wachsendem Wohlstand und wiederkehrender Lebensfreude. Der Bonner Fotojournalist Jupp Darchinger ist der Dokumentar dieses Wandels und der Fotograf dieser Beilage. Seine Farbfotos sind seltene Zeitdokumente, die zeigen, wie schnell in den grauen Alltag wieder Farbe zurückkehrte. Über seine Frau, die bei Agfa arbeitete, kam Darchinger an Farbmaterial heran. Aber er konnte sie nicht in Zeitungen oder Magazinen veröffentlichen, weil die meisten Printmedien bis in die siebziger Jahre nur schwarzweiße Bilder druckten. Dafür wollte die SPD von Darchinger Farbbilder für Tonbildfolgen, die sie ihren Mitgliedern zeigte, wodurch sie vielleicht auch manch neuen Anhänger gewonnen hat. "Heute nennt man so etwas Dia-Show, aber das ist ein Kunstmittel, das die Propagandaabteilung in der SPD-Baracke quasi erfunden hat. Damals war die SPD noch pfiffig und einfallsreich. Sie machte für wenig Geld gute Propaganda. Eines der Werkzeuge, die sie dafür einsetzte, war ich", sagte Darchinger vor kurzem der Sonntagszeitung. (hst.)

- Im September erscheint im Verlag Taschen der unlimitierte Bildband "Wirtschaftswunder" von Josef Heinrich Darchinger.

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"Seine Farbfotos sind seltene Zeitdokumente' die zeigen' wie schnell in den grauen Alltag wieder Farbe zurückkehrte."