Wendet man sich der Frage nach den Quellen unseres Wissens zu, so muss man feststellen, dass wir zweifelsohne einen großen Teil unseres Wissens über die Welt aus dem Zeugnis anderer gewinnen. In der gegenwärtigen erkenntnistheoretischen Diskussion wird nicht in Frage gestellt, dass das Zeugnis anderer zur Genese unseres Wissens beiträgt. Umstritten ist dagegen, ob die Anführung des Ursprungs solcher Überzeugungen auch zu deren Rechtfertigung in hinreichendem Maße beiträgt. Dieses Buch bietet einen systematischen Einblick in die verschiedenen epistemologischen Positionen dieser Debatte - sowohl klassische Ansätze als auch neuere Entwicklungen werden vorgestellt und kritisch diskutiert. Darüber hinaus wird der Zeugnisbegriff selbst - als epistemisch funktionaler Begriff - eingehend analysiert. Aufbauend auf den Untersuchungsergebnissen des systematischen Teils des Buches wird dann in einer Fallstudie zur Berichterstattung der Tagesschau ein Sonderfall des Zeugnisses anderer genauerin den Blick genommen, der in der bisherigen epistemologischen Debatte erstaunlicherweise nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat: die mediale Berichterstattung.
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